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Der Facebook Safety Check Up wurde nach den Terroranschlägen auf Paris von über fünf Millionen Nutzern eingesetzt.

© Tsp

Kritik an Facebook: Warum kein "Safety Check" für Beirut?

Warum nur in Paris? Internetnutzer aus der arabischen Welt kritisieren „Safety Check" von Facebook. Mark Zuckerberg verspricht Ausweitung.

„Why Don’t We Have A Facebook Safety Check For Beirut?“ - Warum gibt es den Safety Check von Facebook nicht für Beirut? Diese Frage stellten mehrere Blogger nach den Anschlägen von Paris.

Das Internet-Netzwerk hatte nach den Terrorakten in der französischen Hauptstadt den ursprünglich nur für Naturkatastrophen gedachten Dienst ausgeweitet. Mit dem „Safety Check Up“ kann man seinen Facebook-Kontakten mitteilen, dass man sich in Sicherheit befindet.

„Es wäre wirklich nützlich, wenn wir einen solchen Dienst auch für Beirut und die arabische Welt hätten. Seit 2014 hatten wir über 20 Bombenanschläge, zehn davon gegen Zivilisten. Facebook ist im Libanon sehr verbreitet und nach Bombenanschlägen sind die Telefonverbindungen häufig unterbrochen“, appellierte der Blog Baladi an Facebook. Einen Tag vor den Anschlägen in Paris starben bei einem zweifachen Bombenanschlag in Beirut 44 Menschen.

„Bis gestern haben wir den Safety Check nur bei Naturkatastrophen aktiviert. Das haben wir jetzt geändert und planen, ihn künftig auch bei anderen menschlichen Katastrophen einzusetzen“, reagierte Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, auf die Kritik und die „berechtigten Fragen“. Nach den Anschlägen von Paris hatten sich bis zum Sonntag 5,4 Millionen Nutzer des Dienstes bedient und dabei 360 Millionen Mitteilungen verschickt.

5,4 Millionen Nutzer verwenden Safety Check

Auf einer speziellen Facebook-Seite werden alle Freunde angezeigt, die sich in dem betroffenen Gebiet um Paris aufhalten. Facebook stellt dies über die Ortungsfunktion beziehungsweise über die verwendete IP-Adresse fest. Diese Nutzer werden aufgefordert, das Werkzeug zu verwenden, um sich selbst als „sicher“ zu markieren. Daraufhin werden die Freunde über den Status unterrichtet. Auch Freunde können andere User als „sicher“ markieren, wenn sie herausgefunden haben, dass es ihnen gut geht.

Vor den Attacken auf Paris war der Safety Check erst fünf Mal bei Erdbeben und Tsunamis zum Einsatz gekommen. „Es gibt viele andere bedeutende Konflikte in der Welt“, schrieb Mark Zuckerberg weiter. „Wir sind um alle Menschen gleich besorgt. Wir werden hart daran arbeiten, den leidenden Menschen in so vielen Situationen wie möglich zu helfen wie wir können“.

Der Safety Check müsse allerdings noch verbessert werden, erklärte ein anderer Facebook-Manager. Während einer Krise wie einem Krieg oder einer Epidemie sei es unmöglich genau zu wissen, ob jemand in Sicherheit ist oder nicht, weil es keinen eindeutigen Anfangs- und Endzeitpunkt gebe. Facebook versuche gerade zu verstehen, wie das Werkzeug am besten eingesetzt werden kann. Kurt Sagatz
https://www.facebook.com/safetycheck/paris_terror_attacks/

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