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KRITISCH gesehen: Dieter dämmert’s

Deutschland sucht den Superstar – RTL. Es gibt ein Problem, das wusste Dieter Bohlen zwar schon vorher, doch am Samstagabend hat er es hautnah zu spüren bekommen.

Deutschland sucht den Superstar – RTL. Es gibt ein Problem, das wusste Dieter Bohlen zwar schon vorher, doch am Samstagabend hat er es hautnah zu spüren bekommen. Mit 5,1 Millionen Zuschauern (Marktanteil 15,6 Prozent) ist die zehnte Staffel der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) so schlecht gestartet wie seit zehn Jahren nicht, dem Jahr also, in dem alles begann. Klare Kiste: Die Zuschauer haben Castingshows offensichtlich satt – das musste Bohlen zuletzt schon beim RTL-„Supertalent“ feststellen, das ebenfalls an Zuschauern verlor. Auch Formate wie „Germany’s Next Topmodel“ und „X-Faktor“ schwächeln.

„Ich denke, wir haben ein Kandidatenproblem. Wir müssen die richtigen Typen finden“, hatte Bohlen vor Beginn der Staffel dem Magazin „Closer“ erzählt. Aha, schuld sind also nur die Kandidaten? Nein, das Problem ist das Format selbst. Es hat sich schlichtweg ausgecastet in Deutschland – und das hat der Samstagabend mehr als deutlich gezeigt.

Statt etwas Neues zu wagen, fällt dem Sender nicht mehr ein als noch schnellere Schnitte und die ewig gleiche Leier: Hintergrundgeschichten, mit denen auf die Tränendrüse gedrückt werden soll, wie beispielsweise die von Gilbert, einem übergewichtigen Kandidaten, der bei der luxemburgischen Version des „Supertalents“ rausgeflogen ist und nun bei Bohlen eine zweite Chance bekommt. Oder die Geschichte von Ricardo, der von Bohlen schon einmal rausgeschmissen wurde und es nun als geläuterter Mann erneut versuchen darf („,DSDS‘ kann Dein Leben verändern“). Dazu kommen kurze Szenen von Kandidaten, die eher professionelle Hilfe als einen Auftritt bei RTL benötigen würden, und – natürlich – Bohlens Sprüche:„Du kneifst die Augen zusammen wie ich beim Kacken.“ Oder: „Ich bin die Klobürste bei ,DSDS‘, bei mir bleibt immer die Scheiße stecken.“ Da nützt auch die neue Jury mit den Tokio-Hotel-Zwillingen und Culcha-Candela-Sänger Mateo nichts.

Nach zehn Jahren reicht es. „Am Ende werden nur zwei oder drei“ Castingshows übrigbleiben, „der Rest geht ein wie die Dinosaurier“, glaubt Bohlen. Dass er dazugehören könnte, dürfte ihm der Samstag gezeigt haben. sop

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