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Medien: „Man muss nicht kuscheln“

Programmchef Günter Struve über die journalistischen Maßstäbe im Ersten

Herr Struve, wie tief steckt die ARD im Dilemma? Einerseits ist sie Partner der Sportverbände, wenn sie für viel Gebührengeld Biathlon und andere Ereignisse überträgt, andererseits gibt es eine Doping-Redaktion, die just diese Sportarten unter Verdacht stellt.

Ein Dilemma sehe ich nicht. Wir gehen davon aus, dass alle Beteiligten einen sauberen Sport wollen und begegnen daher den Sportverbänden und den Athleten mit Vertrauen und nicht mit Argwohn. Einen unbegründeten Generalverdacht auszusprechen, entspricht nicht dem Qualitätsstandard der ARD. Die Arbeitsweise der Doping-Redaktion orientiert sich aber grundsätzlich an strengen, journalistischen Maßstäben.

Moderatoren kuscheln gerne mit den Sportstars. Muss da nicht ein Schnitt gemacht werden: ARD-Mitarbeiter raus aus den Sponsoren-Zelten und rauf auf die Pressetribüne?

Dass unsere Moderatoren in häufigem und engem Kontakt zu Sportlern stehen, ist Teil ihres Jobs – daran kann ich nichts Verwerfliches finden. Ebenso wie die sportliche Leistung interessieren die Zuschauer und Hörer die Personen, die dahinter stehen. Um das zu vermitteln, muss man nicht kuscheln, aber doch professionellen Kontakt pflegen.

Michael Antwerpes hat sich via Bildschirm für die ARD entschuldigt. Seine eigene Idee oder eine Anweisung des Sportkoordinators?

Das Ganze war eine gemeinsame Idee der ARD-Sportchefs und ihres Koordinators.

— Die Fragen stellte Joachim Huber.

Günter Struve ist

Programmdirektor

und Sportkoordinator

der ARD

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