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Vanity Fair

© Tsp

Medien: Bei "Vanity Fair" wird umdekoriert

Einiges ändert sich bei dem Magazin "Vanity Fair": Zunächst wurde der Arbeitsplatz des geschiedenen Chefredakteur Ulf Poschardt umgestaltet und nun ist das Magazin dran. Konkrete Pläne dazu sind offenbar bereits vorhanden.

Kaum ist der ehemalige „Vanity Fair“-Chefredakteur“ Ulf Poschardt aus dem Haus, wurde sein früherer Arbeitsplatz umdekoriert. Seit dieser Woche hängen in der Redaktion nicht mehr die Cover von „Bunte“, „Gala“ und „Stern“ an den Wänden, sondern nur noch das eigene Titelblatt. Unter Poschardt sollte den Mitarbeitern ständig die Konkurrenz vor Augen gehalten werden – doch der neue komissarische Chefredakteur Nikolaus Albrecht und sein Berater David Pfeifer scheinen signalisieren zu wollen, dass sich die „Vanity Fair“ mit „Bunte“ und Co. künftig nicht mehr vergleichen soll. Stattdessen plant das neue Team an der „Vanity Fair“-Spitze, das donnerstags erscheinende Magazin neu zu strukturieren, wie Mitarbeiter berichteten. Dem bisher stellvertretenden Chefredakteur Rainer Schmidt scheinen die Pläne so wenig zu gefallen, dass er nun ebenfalls die „Vanity Fair“ verlassen hat.

Künftig soll das Magazin aus dem Hause Condé Nast angeblich weniger kleinteilig gestaltet werden, opulente Reportagen seien geplant, heißt es aus Redaktionskreisen. Bis diese Stücke produziert vorlägen, könnten ins deutsche übersetzte Artikel aus dem amerikanischen Mutterblatt aushelfen. Dieses neue Konzept haben Pfeifer und Albrecht gestern der Redaktion vorgestellt – und riefen damit einerseits Erleichterung hervor. Viele Mitarbeiter hatten befürchtet, dass die „Vanity Fair“ unter dem „Glamour“-Chef Albrecht seichter wird. Andererseits fragen sich viele Mitglieder aus der rund 80 Mitarbeiter starken Redaktion jedoch, wie sie Woche für Woche große, ausführlich recherchierte Reportagen liefern sollen. Denn die amerikanische „Vanity Fair“ erscheint mit ihren oftmals investigativen Geschichten nur monatlich.

Poschardt hatte vergangene Woche die „Vanity Fair“ verlassen, angeblich ist Verlagschef Bernd Runge nicht mit der Entwicklung des bald einjährigen Magazins und seiner Auflage zufrieden. Poschardts zunächst vorübergehender Nachfolger Albrecht hat die Leser bisher noch nicht begrüßt – das Editorial fehlt in der aktuellen Ausgabe. (sop)

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