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ARD-Reporter Richard Gutjahr war auch in München nah am Geschehen.

© Tsp

München-Marathon der ARD: "Live-Recherche ist für uns nichts Neues"

ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke über den viereinhalbstündigen Dauereinsatz des Ersten am Freitag mit "tagesschau" und "tagesthemen".

Herr Gniffke, das Erste war am Freitag von 20 Uhr bis 0 Uhr 30 mit „tagesschau“ und „tagesthemen“ auf Dauersendung. Wie kam es zu der Entscheidung oder hat es sich vielmehr um eine Vielzahl von Entscheidungen gehandelt?
Aufgrund der Ereignislage hat sich ARD-aktuell entschlossen, ununterbrochen über die fortlaufende Entwicklung in München zu berichten, ohne dass es einen Formatwechsel – das heißt kein „Umschalten“ – gab, um dem Informationsbedürfnis der Zuschauer gerecht zu werden.
War diese Entscheidung im Nachhinein richtig, was meinen Sie und das Team von ARD-aktuell?
Ja, sie war richtig. Wichtig ist für uns aber ausschließlich die Bewertung durch die Zuschauer, nicht wie wir uns selbst sehen.
Der Abend war ein Abend der Ungewissheiten. Selbst durch die Reporter vor Ort konnte nicht festgestellt werden, was genau passierte. Im Netz wurde die Arbeit von ARD-aktuell als „Live-Recherche“ beschrieben. Ist das die neue Herangehensweise für solche Fälle?
Das ist nichts Neues, Live-Berichterstattung und damit Recherche unter Live-Bedingungen gibt es schon lange.

Kai Gniffke ist Erster Chefredakteur ARD-aktuell.
Kai Gniffke ist Erster Chefredakteur ARD-aktuell.

© NDR/Thorsten Jander

Im Internet wurde ARD-Reporter Richard Gutjahr heftig dafür kritisiert, dass er Bilder getwittert hat. Später schrieb er, dass er die Fotos 30 Minuten zeitverzögert geschickt hat. Ist das ausreichend? Braucht es dafür feste Regeln?
Man wird für soziale Medien keine Regeln durchsetzen können, umso wichtiger ist es, dass sich Redaktionen bei der Verwendung von Material aus sozialen Medien an journalistische und ethische Regeln halten.
Die Fragen stellte Kurt Sagatz

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