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Katrin Müller-Hohenstein vom ZDF und Gerhard Delling von der ARD waren für den direkten Draht zu Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Mannschaft zuständig. Nach dem WM-Aus der Deutschen reisen sie nun ebenfalls zurück.

© ZDF/WDR

Update

Nach dem WM-Aus der Deutschen: Auch Katrin Müller-Hohenstein und Gerhard Delling reisen zurück

ZDF und ARD ziehen erste Konsequenzen aus dem Vorrunden-Aus der Deutschen: Katrin Müller-Hohenstein und Gerhard Delling treten die Heimreise an. Auch bei der Werbung ändert sich einiges.

25,4 Millionen Menschen sahen am Mittwoch das frühe Aus der deutschen National-Elf live im Fernsehen – die Besucher von Public-Viewing-Veranstaltungen und vor allem die Millionen Zuschauer, die am Arbeitsplatz die ZDF-Übertragung über den Computer oder am Smartphone verfolgten, noch nicht eingerechnet. Ein direkter Vergleich mit dem Spiel gegen Schweden, das am Samstag um 20 Uhr stattfand und von zwei Millionen Menschen mehr im Fernsehen verfolgt wurde, ist somit nicht möglich. Sicher ist hingegen, dass nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft solche Quoten nicht mehr erreicht werden dürften. Die Frage ist nun: Wie reagieren ARD und ZDF auf diese Wendung?

Bei den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern herrschte am Tag nach dem schicksalhaften Spiel gegen Südkorea hektisches Treiben, allerdings nicht nur, weil das WM-Geschäft weiter läuft, sondern wichtige Entscheidungen anstehen. Fest steht: Die ARD zieht unter anderem Gerhard Delling aus Russland ab. Gleiches gilt für den Ü-Wagen, der für die Übertragung der deutschen Spiele benötigt wurde. Zudem wird der Großteil von Produktion, Technik und Redaktion im Deutschen Quartier die Heimreise antreten.

Die ARD hält am WM-Programm fest

An der Programmplanung wird das Erste hingegen festhalten: „Da wir die WM übertragen und nicht nur die deutschen Spiele, geht die WM-Berichterstattung für die ARD mit demselben Engagement weiter“, teilte der für das Turnier zuständige SWR auf Anfrage mit. Einmal das deutsche Abschneiden außen vor gelassen, ist die ARD mit dem bisherigen Verlauf der WM „sehr zufrieden“. Technisch habe es keine Probleme gegeben, dafür viel Lob für das TV-Studio in Baden-Baden sowie für die neuen Experten Thomas Hitzlsperger, Hannes Wolf und Stefan Kuntz sowie das Moderatoren-Duo Alexander Bommes und Matthias Opdenhövel. „Insgesamt erfreut sich unsere WM-Berichterstattung im Fernsehen, im Radio und im Netz sehr großer Akzeptanz und Beliebtheit.“

Im ZDF wird noch darüber diskutiert, ob und in welchem Umfang es Sendezeitverkürzungen geben wird. Eine genaue Planung liege jedoch noch nicht vor, teilte ein Sendersprecher mit. „Natürlich wird ein Teil der Kollegen aus Russland abgezogen“ – das sei nach der Vorrunde allerdings normal, da es ja weniger Spiele in der K.o.-Phase gebe, so der Sprecher. „Und nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft ist die Berichterstattung aus Watutinki beziehungsweise aus dem Umfeld der Nationalmannschaft natürlich obsolet. Katrin Müller-Hohenstein und das Team werden also die Heimreise antreteten.“

Werbekunden können Optionen zurückziehen

Mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft ändert sich auch einiges bei der Werbung, die Fernsehzuschauer während der Fußball-WM zu sehen bekommen. „Kunden, die mit der deutschen Mannschaft oder deutschen Spielern werben, können kurzfristig Motivwechsel vornehmen“, teilte das ZDF am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Dies geschieht schon und ist auch nicht unüblich. Diese Entscheidungen liegen aber natürlich in der Verantwortung der Kunden.“

Die Sender waren auf alle Eventualitäten vorbereitet: „Hätte Deutschland die Vorrunde überstanden, wäre bei den Kollegen der ARD ein Achtel- und bei uns gegebenenfalls ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung im Werberahmenprogramm über den Sender gegangen. Für diesen Fall lagen uns schon zahlreiche Optionsbuchungen vor, die jetzt hinfällig geworden sind“, so das ZDF weiter. „Ob der Kunde das freigewordene Geld in andere Spiele investiert oder komplett auf Buchungen im WM-Umfeld verzichtet, liegt in seiner eigenen Verantwortung.“

Auch die ARD reagiert gelassen auf das Ausscheiden des deutschen Teams. „Es wird noch jede Menge spannender und hochklassiger Spiele geben wie zum Beispiel den Knaller Frankreich gegen Argentinien am Samstag. Der bisherige WM-Verlauf zeigt ja auch bei den Spielen ohne deutsche Beteiligung, dass das Zuschauerinteresse immens ist“, sagte Uwe Esser, TV-Geschäftsleiter bei der ARD-Werbung Sales & Services zu dpa.

Das Finale ist unter Werbungsgesichtspunkten eher uninteressant: „Das Endspiel wird an einem Sonntag übertragen und ist damit werbefrei“, so das ZDF. Der Sender aus Mainz rechnet nicht damit, dass insgesamt weniger Werbung während der WM zu sehen sein wird: „Es ist davon auszugehen, dass Kunden unabhängig vom Ausscheiden Deutschlands, die überragenden Quoten der WM-Berichterstattung bei Spielen ohne deutsche Beteiligung weiterhin für eigene Markenkommunikation nutzen.“

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