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Beckmann

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NDR-Talkshow: Beckmann kommt für Herman

Nach der Trennung des Norddeutschen Rundfunks von Moderatorin Eva Herman springt Reinhold Beckmann bei der NDR-Talkshow ein. Herman fühlt sich falsch verstanden. Ihre Äußerung sei verkürzt als Lob für die Familienpolitik der Nazis "fehlinterpretiert" worden.

Reinhold Beckmann wird gemeinsam mit Bettina Tietjen die Sendung moderieren, die zunächst unter dem neuen Titel "Talk mit Tietjen" ausgestrahlt wird. NDR-Fernsehdirektor Volker Herres freut sich, dass einer der "erfahrensten TV-Journalisten" ("Beckmann"/ARD) "so spontan" zur Verfügung steht. "Ein Sender, der so prominente 'Aushilfen' hat, braucht sich wahrlich keine Sorgen zu machen", meinte Herres. Es handelt sich um einen Gastauftritt Beckmanns.

Herman wehrt sich gegen die Vorwürfe und fühlt sich in der Affäre um einen Vergleich mit der Nazi-Familienpolitik falsch verstanden. Sie habe nicht die Familienpolitik der Nazis gelobt, sondern darauf hingewiesen, dass als Gegenreaktion auf den Missbrauch durch die Nationalsozialisten gesellschaftliche Werte in der 68er- Generation verloren gegangen seien, teilte Herman heute über ihren Anwalt mit. Die Mutter eines Sohnes betonte, ihre mehrfach bekundete Ablehnung des Nationalsozialismus und ihr Engagement gegen Nazis müssten bei der Beurteilung berücksichtigt werden.

"Inhaltliche Verkürzung"

Der NDR hatte die Zusammenarbeit mit der in vierter Ehe verheirateten Moderatorin beendet, nachdem sie sich bei der Vorstellung ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen" in der vergangenen Woche über familiäre Werte und Nationalsozialismus geäußert hatte. "Die Fehlinterpretation meiner Aussage nach meiner Buchvorstellung liegt insbesondere aber auch in deren inhaltlicher Verkürzung", schrieb Herman in der Erklärung.

Familiäre Grundwerte seien in der Nazizeit "instrumentalisiert und für verwerfliche politische und gesellschaftliche Zwecke missbraucht worden". Der Entnazifizierung durch die 68er als Folgereaktion sei auch die Wertschätzung für die Familie weitgehend zum Opfer gefallen. Am Dienstag hatte Herman sich bereits für "Missverständnisse" im Zusammenhang mit ihren Äußerungen entschuldigt. (mit dpa)

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