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Edward Snowden

© dpa

Netzwerk: Snowden-Unterstützer wollen künftige Whistleblower zu unterstützen

Der Name sagt, was gefordert ist: „Courage“. So heißt das Netzwerk, das die Unterstützer von Edward Snowden gegründet haben, um ihm und zukünftigen Whistleblowern zu helfen.

Das Projekt soll rechtlichen Beistand für Menschen organisieren, die sensible Informationen öffentlich machen. Snowden ist der erste und bisher einzige Fall, in dem „Courage“ diese Hilfestellung leistet – doch er wird wohl nicht der einzige bleiben.

Angeführt wird das Projekt von Sarah Harrison, der Wikileaks-Mitarbeiterin, die Snowden auf seiner Flucht vor den US-Behörden in Hongkong abholte und wochenlang mit ihm auf dem Moskauer Flughafen ausharrte. „Wir waren die einzigen Menschen, die schnell genug reagieren konnten“, sagte Harrison beim offiziellen Start des Netzwerks am Mittwochabend in Berlin. „Letztlich braucht es eine Organisation, die darauf spezialisiert ist.“ Im vergangenen Jahr seien über 100 000 Dollar an Kosten für rechtlichen Beistand angefallen, sagte sie. Die Organisation sammelt Spenden dafür. Zu den Unterstützern des Netzwerks gehören Wikileaks-Gründer Julian Assange, US-Informant Daniel Ellsberg und Internetaktivist John Perry Barlow.

Langes Ringen

Snowdens deutscher Anwalt Wolfgang Kaleck rechnet mit einem langen Ringen. „Solidarität mit Snowden wird wohl auch in einem, drei oder fünf Jahren notwendig sein“, sagte er.

Snowden selbst bedankte sich in einer Videobotschaft für die Unterstützung. „Courage“ zeige potenziellen Informanten, dass eine weltweite Gemeinschaft sich für ihren Schutz einsetze, sagte er. „Das heißt, dass wir, die Öffentlichkeit, eine Sondereinsatztruppe haben.“ Die USA suchen Snowden wegen Geheimnisverrats, weil er streng geheime Dokumente über die Arbeit der Geheimdienste an Journalisten weitergab. Die Dokumente offenbarten die weltweite Überwachung digitaler Kommunikation durch den US-Geheimdienst NSA und den britischen GCHQ. „Courage“ rief Menschen auf, Fotos zu schicken, um ihre Unterstützung für Snowden zu zeigen. Obwohl der Fokus auf dem Fall Snowden liegt, wollen die Macher auch andere Informanten unterstützen. „Wir sind nicht nur für Edward Snowden da, sondern auch für künftige Snowdens“, sagte Harrison. sal/dpa

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