zum Hauptinhalt
Volker Weidermann.

© imago images/Manfred Segerer

Neu im „Zeit“-Feuilleton: Weidermann-Abschied vom „Spiegel“

Literaturkritiker Volker Weidermann verlässt den „Spiegel“ und wird „Zeit“-Feuilletonchef. Eine interne Mail zeigt seine Unzufriedenheit mit dem Hamburger Magazin. 

Prominenter Neuzugang bei der "Zeit" und offenbar ein weiterer krachender Abgang beim "Spiegel": Volker Weidermann, Noch-"Spiegel"-Autor und ehemals Gastgeber im ZDF-"Literarischen Quartett", übernimmt an der Seite von Christine Lemke-Matwey zum 1. Oktober 2021 die Ressortleitung des "Zeit"-Feuilletons. Das teilte die Zeit-Verlagsgruppe mit.

Sie folgen auf Adam Soboczynski, 46, der nach acht Jahren als Feuilleton-Chef auf eigenen Wunsch aufhört und künftig die Literaturredaktion innerhalb des Ressorts leiten werde. Stellvertretender Ressortleiter ist weiterhin Hanno Rauterberg.

Christine Lemke-Matwey arbeitet seit 2012 als Redakteurin im "Zeit"-Feuilleton. Zuvor war sie Musikkritikerin im Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“ und im Tagesspiegel.

Die Kündigung sei „leicht gefallen“

Volker Weidermann ist einer der profiliertesten Literaturkritiker Deutschlands. Er arbeitet zurzeit als Autor für den „Spiegel“. Von 2015 bis 2019 moderierte er das „Literarische Quartett“ im ZDF. Zuvor war er unter anderem Feuilletonchef der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Laut Kress verlässt der Literaturkritiker den "Spiegel" nach sechs Jahren enttäuscht. In einer E-Mail an Kolleginnen schreibt Weidermann, dass ihm die Kündigung "leicht gefallen" sei. Er kritisiert darin das Kulturressort, welches aktuell von Sebastian Hammelehle geleitet wird.

Dort habe Weidermann "Beharrungswillen, Unmut und Kontrollwahn" kennengelernt. Er sei dort sehr, sehr oft "gegen Gummiwände gelaufen, habe unglaublich viel Energie für nichts aufgewendet".

Auch zahlreiche andere "Spiegel"-Mitarbeiter haben in den vergangenen Monaten das Haus verlassen. Zuletzt, im April, ging Chefredakteurin Barbara Hans.

Zur Startseite