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Ed Harris sucht als „The Man in Black“ (oben) auf Sky das Geheimnis von „Westworld“.

© HBO/Sky

Neue Streaming-Serien: "Westworld" und "Bosch" gehen im April weiter

So cool wie Yul Brynner und Dirty Harry: Fans von „Westworld“ und „Bosch“ können sich freuen. Daniel Brühl bekommt mit "The Alienist" eine eigene Serie bei Netflix.

Es gibt wenig andere Science-Fiction-Serien, an denen man besser feststellen kann, welchen Fortschritt die Technik in den vergangenen Jahrzehnten gemacht hat als „Westworld“. Als Yul Brynner 1973 als androider Revolverheld im Freizeitpark der Zukunft Jagd auf dessen Gäste machte, war dies zwar eine beängstigende Utopie von Autor und Regisseur Michael Crichton. Doch mit seinem mechanischen Auftreten unterschied sich der Gunslinger von damals noch deutlich von den menschlichen Besuchern des Parks. Anders bei der HBO-Fernsehserie „Westworld“. Die Körper der Androiden scheinen nun perfekte Kopien des humanen Vorbildes.

Und auch wenn ihr Verhalten programmiert wurde, lässt die künstliche Intelligenz die Unterschiede nahezu verschwinden, wie in der ersten Staffel der in Deutschland von Sky ausgestrahlten Serie zu sehen war. Selten wohl wurde eine Science-Fiction-Idee konsequenter weitergedacht als in der von J.J. Abrams („Star Wars – Das Erwachen der Macht“) produzierten und von Regisseur Jonathan Nolan („The Dark Knight“) umgesetzten Serie, die nun am 23. April auf Sky mit wöchentlich neuen Folgen fortgesetzt wird.

Wenn Androiden philosophische Fragen stellen

Ein tieferer Einblick in die zweite Staffel ist derzeit allerdings nicht möglich, da HBO bislang selbst Kritikern keine Vorschau gegönnt hat. Ein wenig haben die Serienschöpfer Lisa Joy und Jonathan Nolan dennoch verraten: Die Fortsetzung will vor allem die Frage behandeln, ob nicht die Besucher des Parks die viel größere Bedrohung darstellen und die Androiden die besseren Menschen sind.

„Ich bin wirklich neugierig, die entfesselte Version von Dolores zu sehen, von der wir bereits einen flüchtigen Eindruck im Staffelfinale gewinnen konnten“, sagte Hauptdarstellerin Evan Rachel Wood. Ihre Farmerstochter Dolores Abernathy gehört zu den Androiden, die längst mehr sind als High-Tech-Roboter. Sie haben ein eigenes Bewusstsein entwickelt und stellen nun die gleichen philosophischen Fragen wie die Menschheit seit jeher. Vermutlich ist es gerade das, was „Westworld“ so erfolgreich macht.

Bereits an diesem Freitag startet bei Sky mit „Der Grenzgänger“ nach „Babylon Berlin“ eine weitere Eigenproduktion des Pay-TV-Senders. In der Thrillerserie spielt Tobias Santelmann einen prinzipientreuen Osloer Polizisten, dessen Welt und Wertvorstellungen zerbrechen, als seine Familie in einen Mord verwickelt wird. Sein Bruder und sein Vater sind möglicherweise in das Verbrechen verwickelt, der Polizist steht vor einem moralischen Dilemma. Die Pilotfolge kann auch ohne Sky-Abo über www.sky.de/grenzgänger angesehen werden.

Als Psychiater Laszlo Kreizler macht Daniel Brühl in „The Alienist“ (großes Bild) Jagd auf einen Serienkiller im New York des Jahres 1896.
Als Psychiater Laszlo Kreizler macht Daniel Brühl in „The Alienist“ (großes Bild) Jagd auf einen Serienkiller im New York des Jahres 1896.

© Netflix

In den USA ist die Netflix-Serie „The Alienist – Die Einkreisung“ bereits ein großer Erfolg. Traditionell gibt der Streamingdienst zwar keine absoluten Nutzerzahlen bekannt, doch mit einem Zuschauerzuwachs von 40 Prozent gehört „The Alienist“ (übersetzt: Der Ausländer) laut Netflix schon jetzt zu den zehn erfolgreichsten TV-Dramen des Jahres. Am 19. April wird die Serie auch in Deutschland zu sehen sein, wobei die zehn Folgen wie bei diesem Dienst üblich, direkt in einem Rutsch zum Binge-Watching angeboten werden.

Aus deutscher Sicht besonders spannend ist vor allem die Besetzung mit Daniel Brühl als Hauptdarsteller. Unter der Regie von Jakob Verbruggen („Black Mirror“) spielt er den Arzt Laszlo Kreizler, der im New York des Jahres 1896 einen Serienkiller zur Strecke bringen soll. Mehrere kleine Jungen wurden auf bestialische Weise ermordet, Kreizler soll den Täter nun mit den Waffen der Wissenschaft unschädlich machen.

Das Grauen von London nach New York geholt

Die TV-Show basiert auf dem Roman von Caleb Carr. Sie spielt nicht nur zur ungefähr gleichen Zeit wie die Taten von Jack the Ripper. Auch sonst vermittelt die Serie den Eindruck, als ob die blutige Handlung vom viktorianischen London in das New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts verlegt wurde. Krimis vor historischem Background haben aber ohnehin Konjunktur.

Die Farben sind eher düster, so wie die Lebensumstände der Menschen. Und mittendrin Daniel Brühl als Mediziner, der auf dem umstrittenen Gebiet der Geisteskrankheiten forscht, stets äußerst korrekt im steifen Anzug gekleidet. Zum Cast gehören ferner Luke Evans, der einen Zeitungsillustrator spielt, sowie Dakota Fanning als ehrgeizige Polizeisekretärin, die zur ersten weiblichen Kommissarin der New Yorker Polizei aufsteigen will.

Dessen Chef war übrigens der spätere US-Präsident Theodore Roosevelt, der tatsächlich die Polizeibehörde radikal reformierte. Bei Netflix gibt es mit „Troja“ (ab 6. April) und „Lost in Space“ (ab 13. April) zudem zwei weitere Serien-Neustarts.

Hieronymus „Harry“ Bosch (Titus Weller) muss in Los Angeles einen Aufstand besorgter Bürger verhindern.
Hieronymus „Harry“ Bosch (Titus Weller) muss in Los Angeles einen Aufstand besorgter Bürger verhindern.

© Amazon

Abonnenten von Amazon müssen im April ohne Serien-Premieren auskommen. Dafür wird am 13. April die Cop-Serie „Bosch“ fortgesetzt. Hieronymus „Harry“ Bosch (Titus Weller) ist vermutlich der härteste und maulfaulste Detective seit Dirty Harry aka Clint Eastwood. In der neuen Staffel leitet Bosch eine Task Force, die den Mord an einem Anwalt aufklären soll, nicht zuletzt um einen Aufstand in Los Angeles zu verhindern.

Ebenfalls in die vierte Staffel geht es für die Untoten-Serie „Fear the Walking Dead“. Die neuen Folgen zeigen vom 16. April an das von Fans dieses Genre lang erwartete Crossover mit „The Walking Dead“ und somit eine andere Perspektive der Geschichte.

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