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Deutscher Fernsehpreis: Ob die Trophäe neu gestaltet wird, ist noch offen.

© dpa

Neustart für Deutschen Fernsehpreis: Künftig keine TV-Übertragung mehr

Der Deutsche Fernsehpreis kommt im Januar 2016 zurück. Die Verleihung in bis zu 25 Kategorien wird im Rahmen eines Award-Dinners passieren

Sie versuchen es wieder. ARD, ZDF, RTL und Sat 1 wollen den Deutschen Fernsehpreis im kommenden Jahr neu starten. Die vier Stifter haben sich auf ein neues Konzept verständigt, wie das Ständige Sekretariat des Fernsehpreises am Freitag in Köln mitteilte. Am 13. Januar 2016 soll die Auszeichnung demnach als „Neujahrstreffen der Fernsehbranche“ wieder vergeben werden. Dazu soll die Branche in den Düsseldorfer Rheinterassen
zusammenkommen. Im Fernsehen wird die Preisverleihung nicht mehr übertragen. Was wahrscheinlich ein Novum im internationalen TV-Geschäft sein wird: Ein Fernsehpreis, der ohne Fernsehen auskommen will. Spart Geld, keine Frage, und nimmt von der Veranstaltung den Quotendruck weg.

Bereits 2014 hatten die Stifter beschlossen, die Verleihung des Preises nicht in ihrer bisherigen Form fortzusetzen, sondern die besten und erfolgreichsten Produktionen des
vergangenen Fernsehjahres im Rahmen eines Branchentreffens zu würdigen. Die Auszeichnung war seit 1999 in verschiedenen Kategorien zur Würdigung herausragender Leistungen im Fernsehen ergeben worden. Die letzte Verleihung hatte im Oktober 2014 stattgefunden. Schon zuvor hatte es zwischen den Stiftern und in der Branche Ärger um das Konzept des Preises, die inhaltliche Ausrichtung der Gala und die schwachen Einschaltquoten der Fernsehübertragung gegeben. Da die Auszeichnung turnusgemäß jedes Jahr von einem anderen Sender veranstaltet wurde, sah sich das Publikum Jahr für Jahr mit einer völlig neuen TV-Gala und neuen Preiskategorien konfrontiert. Der Deutsche Fernsehpreis wurde mehr durch Ungeschick als durch Unwillen heruntergewirtschaftet, zuletzt war er weder von der Branche noch vom Publikum akzeptiert.

Award-Dinner statt Fernsehgala

ZDF-Intendant Thomas Bellut, sein WDR-Kollege Tom Buhrow und die Geschäftsführer von RTL und Sat.1, Frank Hoffmann und Nicolas Palzow, einigten sich jetzt auf ein abendliches Award-Dinner als Ersatz für die Gala. Dabei sollen Auszeichnungen in bis zu 25 Kategorien vergeben werden, sie stehen noch nicht fest. Auf jeden Fall sollen nicht nur prominente "Fernsehgesichter", sondern auch andere und wesentliche Gewerke des Fernsehmachens ausgezeichnet werden. Das kann vom Drehbuch über das Kostümbild bis zum Schnitt gehen. Die Programmsichtung und -vorauswahl soll durch drei „Fachkommissionen“ in den Programmfeldern Fiktion, Unterhaltung und Information erfolgen. Gemeinsam bilden diese dann die Jury.

Die Stifter wollen eine gleichberechtigte Würdigung der Leistungen in Fiktion, Unterhaltung und Information ermöglichen. „Das Neujahrstreffen soll ein Fest von Fernsehmachern für Fernsehmacher sein, ein herzliches Dankeschön für die Erfolgreichsten des Jahres“, sagte RTL-Geschäftsführer Hoffmann.

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