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Die 3-D-Wirkung des Nintendo 3 DS lässt sich mit dem Schieberegler rechts neben dem oberen Display anpassen – oder bei Augenermüdung ganz abschalten. Foto: dpa

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Nintendo 3DS: Im Rausch der Tiefe

Der Verkaufsstart von Nintendos neuer Unterwegs-Konsole steht kurz bevor. Der 3-D-Effekt ist imposant.

So verdient sich Bayern München aus der Champions League verabschiedet hat, das Aus im Achtelfinale muss nicht das Ende sein. Bereits am nächsten Freitag geht es weiter – wenn auch im kleinen Maßstab. Denn die Bayern sind mit dabei im Sportspiel „Pro Evolution Soccer 3 D“, das als eines der ersten Spiele den Verkaufsstart der neuen mobilen Spielekonsole Nintendo 3 DS in Deutschland am 25. März begleitet. Das besondere am Nachfolger des Gameboys ist die Zahl 3. Der Nintendo 3 DS ist der erste Handheld-Spielecomputer, mit dem Spiele dreidimensional wiedergegeben werden – ohne Spezialbrille.

Der Verkaufsstart kann nach Angaben von Nintendo trotz der Katastrophe in Japan wie geplant stattfinden. „Wir können derzeit bestätigen, dass offenbar kein Nintendo-Mitarbeiter in Japan verletzt worden ist und dass weder an unserem Hauptsitz in Kyoto noch an einer unserer anderen Niederlassungen in Japan bauliche Schäden entstanden sind. Der Geschäftsbetrieb, einschließlich der Auslieferung unserer Produkte, ist nicht beeinträchtigt“, teilte Nintendo dem Tagesspiegel mit. Allerdings zeichnet sich ab, dass sich einige für die spätere Veröffentlichtung angekündigten Spiele verzögern werden.

Der 3 DS verfügt wie seine Vorgänger Nintendo DS und DSi über zwei Bildschirme, die den Double Screens den Namen gaben. Der untere dient als Touchpad auch der Steuerung, der obere ist bei dem 3 DS etwas breiter als bei der normalen DS. Im 3-D-Modus liefert sie für jedes Auge ein getrenntes Bild, das vom menschlichen Gehirn als dreidimensionales Bild wahrgenommen wird. Der 3-D-Effekt kann über einen Schieberegler angepasst oder auch komplett abgeschaltet werden. Spiele für die DS-Vorgängerkonsolen laufen auf dem 3 DS, allerdings in 2-D.

Nach dem 3-D-Hype im Kino liegt die neue DS im Trend. Nintendo bietet sich damit die Chance, sich gegen die neue Konkurrenz der spieletauglichen Smartphones zu wehren. Allerdings kostet der 3 DS mit 249 Euro rund hundert Euro mehr als der 2-D-Vorläufer DSi und auch die Spiele werden mit rund 45 Euro um einiges teurer sein als bislang. Es stellt sich somit die Frage, ob der spielerische Ausflug in die dritte Dimension diesen Aufschlag wert?

Kurz gesagt: Der Nintendo 3DS ist eine Erfahrung, die man nur selbst machen kann – und das im wörtlichen Sinne. Der 3-D-Bildschirm lässt den Spieler die dreidimensionalen Bilder zwar ohne zusätzliche Hilfsmittel erleben. Dafür muss sich der 3DS aber genau im richtigen Abstand von rund 25 Zentimetern vor dem Gesicht des Spielers zentriert befinden. Das Zuschauen von der Seite ist nur im 2-D-Modus möglich. Einmal abgesehen davon, dass die dritte Dimension auf Dauer die Augen anstrengt, ist die räumliche Tiefe beeindruckend. Tatsächlich könnte man den Eindruck haben, dass bei dem neuen 3-D-Spiel „Nintendogs & Cats“ die Schnauzen der Hundewelpen aus dem Bildschirm herausschauen. Beim Flugspiel „Pilotwings Resort“ wird der Gleitflug richtig plastisch, wobei die neue Steuerung über ein Schiebepad sehr hilfreich ist. Einige Spiele nutzen überdies die integrierte Bewegungssteuerung. Beim U-Boot-Spiel „Steel Diver“ lässt sich das Tauchrohr steuern, indem der 3 DS in die entsprechende Richtung bewegt wird. Überhaupt sind die Spiele erwachsener geworden. Namco Bandai bringt das Autorennspiel „Ridge Racer 3 D“ heraus, von Ubisoft kommt „Tom Clancy’s Splinter Cell 3 D“, Electronic Arts ist mit „The Sims 3“ zum Start dabei. Super Mario wird erst später dreidimensional.

Neu ist eine spezielle Home-Taste. Der 3 DS verfügt zudem über drei Kameras, so dass auch Fotos mit Tiefeneffekt geschossen werden können. Mit dem vorinstallierten Programm „Face Raider“ lassen sich die Porträts verfremden. Die von der Wohnzimmerkonsole Wii bekannte Nutzerverwaltung mit dem Mii-Maker gibt es nun auch auf dem DS. Ebenfalls höchst unterhaltsam sind die Spiele rund um Augmented Reality. Das einzig erkennbare Manko ist neben dem höheren Preis der Stromhunger des 3-D-Bildschirms. Nach spätestens vier Stunden ist der Akku leer.

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