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Viele Sponsoren hat das Team von Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson (links). Aber nur die Deutsche Kredit-Bank sorgt für TV-Bilder.

© dpa

Novum im Sport-TV: Sponsor überträgt Handball-WM

Die Deutsche Kredit-Bank AG kauft die Übertragungsrechte für die Handball-WM in Frankreich. Die DKB ist Sponsor des Handball-Bundes.

Das hat es im deutschen Sportfernsehen noch nie gegeben: Der Sponsor eines Teams sorgt für die WM-Bilder des Teams. Die Deutsche Kredit-Bank AG (DKB) wird die Partien der deutschen Mannschaft und insgesamt mehr als 50 Spiele bei der anstehenden Handball-WM in Frankreich live im Internet übertragen. Das sieht nach Notlösung und Lösung zugleich aus. Die DKB hat nach dpa-Informationen am Donnerstag die exklusiven Live-Übertragungsrechte für Deutschland vom Rechteinhaber beIN Media Group gekauft. Die Begegnungen werden auf der Internetseite handball.dkb.de zu sehen sein und werden kostenlos gezeigt. Der Livestream wird nach DKB-Angaben mit YouTube als technischem Partner umgesetzt.

Verhandlungen mit TV-Sendern geplatzt

Vor dem ungewöhnlichen Deal waren verschiedene Verhandlungen von TV-Sendern und Internetanbietern mit der beIN Media Group gescheitert. „Als langjähriger Partner des Sports und des Handballs ist es uns ein Anliegen, dass die große Begeisterung für diese Sportart in Deutschland bestehen bleibt und ausgebaut wird“, sagte DKB-Chef Stefan Unterlandstättner in einer Mitteilung. „Wir freuen uns deshalb sehr, allen Fans in Deutschland die Live-Übertragung von Spielen der Handball-WM nun garantieren zu können.“ Das Unternehmen ist seit mehreren Jahren Namensgeber der Handball-Bundesliga und Sponsor des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

Verwirrung vor der Lösung

Noch wenige Stunden vor der Lösung hatte der DHB für Verwirrung gesorgt. „Es gibt keinen neuen Stand. Wir sind da nicht am Verhandeln“, hatte DHB-Generalsekretär Mark Schober am Rande des Trainingslagers in Kamen-Kaiserau erklärt. Am Tag zuvor hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning noch betont: „Wir müssen jetzt halt versuchen, irgendwie eigenständig etwas auf die Beine zu stellen.“ Er hatte zudem erklärt, dass er auf das Verhandlungsgeschick von Präsident Andreas Michelmann setze. DHB-Präsident Andreas Michelmann hatte in der „Bild“ gemeckert: „Schön, dass sich unsere Politik so mit dem Doping in Russland beschäftigt. Es wäre aber auch schön, wenn sie sich ebenso intensiv mit den TV-Rechten in Deutschland beschäftigen würde.“ Eine Lösung schien kaum möglich. Frei empfangbare TV-Sender wie ARD oder ZDF kommen wegen technischer Restriktionen durch BeIN Sports nicht für WM-Übertragungen in Frage. (mit dpa)

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