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Der Einmarsch der russischen Olympia-Mannschaft war der ARD ein Drei-Minuten-Clip in der Mediathek wert, das deutsche Team bekam nur eine Minute.

© Reuters

Olympia in TV-Mediatheken: 3:1 für Russland

Weil viele Entscheidungen bei den Olympischen Spielen von Rio Mitten in der Nacht fallen, können ARD und ZDF zeigen, wie gut ihre Mediatheken sind.

Bei den Spielen von Rio kommt in der olympischen Farbenlehre Rot gleich hinter Gold, Silber und Bronze. Die Bedeutung der drei Edelmetalle muss nicht gesondert erklärt werden, die Farbe Rot hingegen spielt vor allem für Besitzer neuerer Smart-TVs bei diesen Spielen, deren spektakulärste Entscheidungen zumeist Mitten in der Nacht stattfinden, eine zentrale Rolle.

Mit der roten Taste auf der TV-Fernbedienung gelangt man direkt zu den Internetinhalten von ARD und ZDF inklusive mehrerer zusätzlicher Live-Streams – und damit auch zu den beiden Mediatheken. Doch beim Aufruf des Menüs für verpasste Sendungen gab es zumindest am Samstagmorgen eine kleine Enttäuschung: Die Eröffnungsfeier, die erst um ein Uhr nachts begann, fand sich dort keineswegs in voller Länge, sondern nur in mehreren kleinen Schnipseln. Gerade einmal eine Minute lang war der Clip mit dem Einzug der deutschen Mannschaft. Die rund 280 Russen, die in Rio nun doch an den Start gehen durften, wurden immerhin mit drei Minuten bedacht. Verständlich, schließlich musste die Dopingdebatte und die Entscheidung des IOC von den Kommentatoren ein weiteres Mal erläutert werden. Und um 9 Uhr wurden die Höhepunkte der Eröffnungsfeier dann auch noch einmal ausführlich nachgereicht.

Keine Feierstimmung

Richtig zum Feiern war aber ganz offensichtlich niemand zumute. Weder Gastgeber Brasilien, der mit den Eröffnungsfeierlichkeiten auf die drängenden weltweiten Umweltprobleme hinwies, noch dem übertragenden TV-Sender ARD. Doping, die Umweltverschmutzung in der olympischen Bucht, der Ärger vieler Brasilianer über die teuren Spiele, wo doch an allen Ecken und Enden das Geld knapp und die sozialen Probleme groß sind. Immerhin war in den Gesichtern der Sportler davon nichts zu sehen. Sie hoffen auf erfolgreiche und friedliche Spiele. Diese Hoffnung kann man nur teilen.

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