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Kinder, hergehört. Die Podcasts erscheinen dienstags, donnerstags und sonntags.

© picture alliance / dpa

Programmschema bei Deutschlandfunk Kultur: Wieso? Weshalb? Warum?

Deutschlandfunk Kultur hat sein Programmschema modifiziert – zum Unwillen der „Kakadu“-Fans, die nun verstärkt auf Podcasts zurück greifen müssen.

Kann ein Podcast eine Radiosendung für Kinder im Grundschulalter ersetzen? Vor allem diese Frage taucht im Zusammenhang mit der kleinen Programmreform auf, die sich Deutschlandfunk Kultur mit Start zum 1. Juli gegeben hat. Wichtigster (und umstrittenster) Punkt: Die traditionsreiche Kindersendung „Kakadu“ wird seit Montag nicht mehr unter der Woche ausgestrahlt.

An die Stelle der werktäglichen Sendungen tritt ein Podcast, der dreimal die Woche erscheinen soll. Im klassischen Radioprogramm läuft die Sendung weiter wie bisher am Sonntagmorgen, wo sie ab 9 Uhr 05 um 25 Minuten verlängert wird. Sonntags ab 7 Uhr 30 ist, wie bislang, der „Kakadu für Frühaufsteher“ zu hören, ab 8 Uhr 05 folgt das „Kakadu-Kinderhörspiel“.

Neu ist das „Kakadu-Magazin“ ab 9 Uhr 05. Die 20-minütige Podcast-Episoden erscheinen dienstags, donnerstags und sonntags auf dem Online-Auftritt der Sendung. Das Angebot richtet sich an sechs- bis zehnjährige Kinder.

Die wochentägliche „Kakadu“-Ausgabe wurde bislang immer montags bis freitags von 15 bis 15 Uhr 30 ausgestrahlt. Diesen Sendeplatz übernimmt das Musikmagazin „Tonart“. Die Pläne, die bereits vor einem Jahr bekannt wurden, hatten für große Kritik gesorgt. Eine Online-Petition mit dem Titel „Kakadu muss bleiben!“ hatte sich für eine Weiterführung der Radiosendung unter der Woche eingesetzt, auch die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen kritisierte die Pläne.

Der Sender begründet die Reform unter anderem damit, dass immer weniger Kinder pünktlich zur festen Sendezeit am frühen Nachmittag vor dem Radio säßen, auch wegen zunehmenden Ganztagsunterrichts. Stattdessen würden Medienangebote wahrgenommen, wenn es Kindern und Eltern passt. Die Kindersendung sei, so Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber, ein „Stolperstein“ im täglichen Radioprogramm.Kritiker halten dem mit aktuellen Medien-Studien entgegen, dass Kinder im Grundschulalter mit Podcasts kaum erreicht werden.

Weniger problematisch dürfte die Änderung sein, dass erzählerische, künstlerische Wortsendungen im Deutschlandfunk Kultur werktags einen einheitlichen Sendeplatz um 22 Uhr bekommen: Montags Krimi, dienstags Features, mittwochs Hörspiele und donnerstags das „Freispiel“. Darüber hinaus sollen Podcasts auch im linearen Programm eine größere Rolle spielen, unter anderem mit dem Kultur-Podcast „Lakonisch Elegant“ (auf dem bisherigen „Freispiel“-Platz, Montag, 0 Uhr 05) und dem Start einer neuen Magazinsendung ab Oktober, die sich mit dem wachsenden Podcastmarkt beschäftigen soll.

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