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Rassist? Der Sänger Xavier Naidoo wird mit einem fragwürdigen Video in Verbindung gebracht.

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Update

Rauswurf nach Rassismus-Vorwürfen: Naidoo darf nicht mehr zurück in DSDS-Jury

RTL wirft Xavier Naidoo aus der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“. Der Sänger habe umstrittene Aussagen auf einem Video nicht erklärt, hieß es.

Der Sänger Xavier Naidoo hat Rassismus-Vorwürfe gegen ihn zwar vehement zurückgewiesen, genützt hat es nichts. Der Fernsehsender RTL plant die komplette restliche Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) ohne Naidoo in der Jury. Es werde für Naidoo keine Rückkehr zu DSDS geben, teilte RTL am Donnerstag mit. Der Sänger („Dieser Weg“) sei auf das Angebot des Senders, „seine missverständlichen und widersprüchlichen Aussagen plausibel zu erklären, bis heute nicht eingegangen“.

Die übrigen Jury-Mitglieder Oana Nechiti, Pietro Lombardi und Dieter Bohlen sollen nun am Samstag zu dritt in der Jury sitzen, hieß es in der RTL-Mitteilung. „Wie es bei den weiteren Liveshows aussieht, werden wir zeitnah bekannt geben.“

Der Sänger sah sich nach Aussagen in einem Video Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Dagegen wehrte er sich.

Naidoo hatte zuvor auf Facebook geschrieben, seine Aussagen - er ist dort mit einem politischen Lied zu hören - seien absolut falsch interpretiert worden. Zu den Hintergründen und der Entstehung des Videos äußerte er sich aber nicht.

Naidoo hatte weiter erklärt, Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit seien ihm völlig fremd, auch wenn er sich zuweilen emotional künstlerisch äußere, hieß es über Naidoo in einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite vom Mittwoch. „Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander“, wurde der Sänger dort zitiert.

In den Kommentarspalten zu dem Video werfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor. Wer das Video wann ins Netz stellte, ist unklar. Der Fernsehsender RTL, für den Naidoo derzeit in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) sitzt, hatte Naidoo zuvor dazu aufgefordert, sich zu dem Video zu erklären.

Von dem Naidoo-Video kursieren mehrere Versionen

Derzeit sorgt in den sozialen Medien das Video für großes Aufsehen, in dem – augenscheinlich – der Sänger Xavier Naidoo zu sehen und ein politischer Song zu hören ist. Von dem Video kursieren auf Twitter mehrere Versionen. Teilweise sind Ton und Bild stark versetzt. Es könnte sich um eine Fälschung handeln. Das Video stammt nach Recherchen von „T-Online“ wie zwei weitere aus einer Gruppe des Messengerdienstes „Telegram“.

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In den Kommentaren hatten zahlreiche Nutzer dem 48-jährigen Sänger Rassismus vorgeworfen. Der Text des Lieds aus dem Video lautet: „Eure Töchter, eure Kinder sollen leiden, sollen sich mit Wölfen in der Sporthalle umkleiden; und ihr steht seelenruhig nebendran (...) Weit und breit ist hier kein Mann, der dieses Land noch retten kann (...) Aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt. Dann muss ich harte Worte wählen, denn keiner darf meine Leute quälen.“ Zum Abschluss heißt es wie am Anfang des Liedes: „Ihr seid verloren.“

Die Darstellung der Kriminalitätsstatistik ist falsch. Das Bundeskriminalamt ermittelte für die ersten neun Monat 2019 14 Fälle, in denen Zuwanderer deutsche Staatsangehörige töteten.

Naidoo steht schon länger unter Verdacht, Anhänger der „Reichsbürger“ zu sein. (mit dpa)

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