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Satiriker Helmut Schleich mimt einen schwarzen Diktator.

© Tsp

„SchleichFernsehen“: BR bleibt beim „Blackfacing“

Die „Blackfacing“-Aktion des Satirikers Helmut Schleich hat seine Fans kaum gestört. Im Netz hingegen gibt es ordentlich Kritik.

Das „Blackfacing“ von Satiriker Helmut Schleich in seinem „SchleichFernsehen“ am 1. April im Bayerischen Fernsehen hat nicht das gesamte Publikum auf die Zinne getrieben. Die Redaktion der Sendung teilte am Dienstag auf Anfrage mit: „Wir haben festgestellt, dass sich die Wahrnehmungen hier je nach Zielgruppe unterscheiden. Von Stammzuschauerinnen und -zuschauern des ,SchleichFernsehens’, die die Figur des Maxwell Strauss schon seit Langem kennen, kam kaum negatives Feedback.“ Die Reaktionen im Netz seien dagegen vielfach kritisch gewesen.

Maxwell Strauss kommt als ein Alter Ego von Helmut Schleich daher, ein afrikanischer Diktator im fiktivem Staat MBongalo, er ist möglicherweise ein Sohn des früheren CSU-Granden Franz Josef Strauss. So denkt und spricht Maxwell Strauss jedenfalls.

Künstlerische Freiheit

Die verantwortliche Redaktion des Bayerischen Rundfunks (BR) kann die Aufregung um Schleichs Figur nicht ganz verstehen, jedenfalls bleibt sie auf Nachfrage bei ihrer Beurteilung der Schleich-Aktion, wonach künstlerische Freiheit ein hohes Gut sei. „Wir werden die Reaktionen aber mit dem Künstler diskutieren“, wurde dem Tagesspiegel mitgeteilt.
Die nächste „SchleichFernsehen"-Sendung läuft am 20. Mai im BR. Klar ist: „Unabhängig von der aktuellen Diskussion ist ein Auftritt der Figur Maxwell Strauss darin ohnehin nicht geplant.“ Wer also den schwarz angemalten Satiriker erleben will, der ist auf die BR-Mediathek angewiesen, dort ist das „Schleichfernsehen“ vom 1. April in voller Länge zu sehen.
Der BR in München geht dabei nicht den Weg des Westdeutschen Rundfunks in Köln, der vergleichbare Karnevalsszenen in seiner Mediathek mit Warnhinweisen versehen hat. Die BR-Redaktion sagte: „Ein Warnhinweis ist nicht vorgesehen.“

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