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RBB-Intendantin Dagmar Reim.

© dpa

Schreibt weiblich besser?: Journalismus von Journalistinnen!

Die Pro-Quote fordert, dass 30 Prozent der Top-Positionen in den Medien mit Frauen besetzt werden. In den Führungsetagen der Verlage wird jetzt gerechnet.

Montag war Rechentag. In Deutschlands Verlagshäusern und Sendern wurde addiert und dann ins Verhältnis gesetzt – unter der Maßgabe: Wie hoch ist bei uns die Frauenquote in den Führungsetagen der Redaktionen? Auslöser der hektischen Rechnerei war ein Offener Brief an 250 Chefredakteure, Verleger und Intendanten, in dem rund 350 Journalistinnen eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent in deutschen Medien fordern. Nur zwei Prozent aller Chefredakteure der rund 360 Tages- und Wochenzeitungen seien Frauen, von den 13 Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien es nur drei, heißt es (www.proquote.de).

Dagmar Reim, die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), hatte auch unterschrieben. In einem dpa-Interview am Montag konnte sie bekannt geben, dass der Anteil der Frauen in RBB-Führungspositionen bei jetzt 38,1 Prozent liege. Wie viele davon in journalistischen Positionen arbeiten, sagte Reim nicht.

Beim Tagesspiegel liegt der Frauenanteil insgesamt bei rund 44,5 Prozent, in der Chefredaktion sind zwei Männer.

Georg Mascolo, Chefredakteur des „Spiegel“ und kein ausgewiesener Fan einer Frauenquote, hatte für den gesamten Spiegel bei 824 Festangestellten 434 Frauen gezählt. Das macht – Achtung – 53 Prozent. Mascolo hat dann noch einmal im Sinne der geforderten Topquote differenziert: Von 112 Führungsfunktionen im Verlag seien 31 mit Frauen besetzt, sprich 27,7 Prozent.

Der Branchendienst Meedia hat sich die Mühe gemacht und die Textredaktion des Wochenmagazins nach Männern und Frauen sortiert, also im Sinne der geforderten Redaktionsquote gerechnet. Laut aktuellem Impressum sei ein Frauenanteil von 10,7 Prozent bei den Print-Topjobs im "Spiegel" zu registrieren.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) unterstützte die Initiative für die Einführung einer Frauenquote in den Chefetagen und verwies darauf, dass mehr als 50 Prozent der Berufseinsteiger weiblich seien.

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