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"DSDS", Schlagershows, "Traumschiff" - Florian Silbereisen ist allgegenwärtig, ein Alleskönner ist er nicht.

© dpa

Schwache Einschaltquoten: Der überforderte Florian Silbereisen

Die Unterhaltungschefs des deutschen Fernsehens sind einfallslos: Immer und überall wird Florian Silbereisen engagiert. Das kann nicht gutgehen. Ein Kommentar.

Es fehlt nicht mehr viel, und die deutschen Fernsehsender schaffen, was sie nicht unbedingt schaffen müssen: kein Fernsehtag mehr ohne Florian Silberseisen. Schlagershows fürs Erste und die Dritten, „Traumschiff“-Kapitän fürs Zweite, seit Samstag Chefjuror für RTL bei der 19. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, der 40-Jährige ist so omnipräsent wie fleißig.

Aber kann er die Publika von all dem überzeugen, was er macht? Bei „DSDS“ hat Silbereisen den langjährigen Chefjuror Dieter Bohlen abgelöst, prompt stürzte die Zuschauerzahl ab. Im Schnitt 2,65 Millionen schalteten ein, 2021 hatte die erste „DSDS“-Ausgabe 3,3 Millionen erreicht, 2020 waren es noch 3,9 Millionen. Wie glaubwürdig ist der liebe, nette Florian S., wenn er plötzlich urteilen und aburteilen soll? Der Sonnyboy als Schattenmann? Ein Schauspieler ist der Bayer längst nicht, selbst wenn das „Traumschiff“ kein Hochamt der Darstellkunst ist, hat Kapitän Max Parger das Niveau mehr gesenkt als gehoben.

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Nun wäre es zu kurz gesprungen, die Malaise des TV-Entertainments bei Silbereisen abzuladen. Es sind die Unterhaltungschefs, denen immer nur der Bayer einfällt, wenn sie Prime-Time-TV prominent besetzen sollen. Ist die Zeit nicht über „Traumschiff“, „Dschungelcamp“ und „DSDS“ hinweggegangen? „DSDS“ in der 19. Ausgabe, das „Traumschiff“ fährt seit 1981, „IbeS“ lässt C-Prominente zum 15. Mal an Tierhoden knabbern.

Fortsetzung muss mit der Zeit gehen. „Germany’s Next Topmodel“ zum Beispiel: Die nächste Ausgabe vom 3. Februar an soll in Alter und Aussehen noch diverser werden, es darf erwartet werden, dass „GNTM“ als TV-Show für die Familie mit Heidi-Omi an der Spitze enden wird.

Solche Formate sind kostbar, sie müssen sorgsam gehegt und gepflegt werden. Mit klugem Kalkül. Das ZDF macht „Wetten, dass?“ nicht zum Dauerbrenner, sondern zum Jahreshighlight. Allein diese Beschränkung macht die Show besonders, dann kann auch der Bagger jedes Mal an den Wettstart gehen.

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