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Science-Fiction: Angriff der Killer-Gene

Schaurige Entdeckungen: Mit dem Science-Fiction-Schocker "Nemesis" rundet ProSieben den Mystery-Montag ab.

„Egal, was es ist, für die Menschheit kann es nicht gut sein“, sagt das kleinwüchsige Mathematik-Genie Arthur Ramsay (Peter Dinklage) und blickt irritiert auf den DNA-Strang, der nicht wie bei Menschen üblich aus zwei, sondern drei Strängen besteht. Was für den einen der größte anzunehmende Albtraum ist, für Dr. Molly Anne Caffrey ist es die größte Herausforderung ihres Leben. Die von Ex-Model Carla Gugino gespielte Katastrophen- Analystin arbeitet für das Weiße Haus. Vor Jahren hat sie unter dem Titel „Treshold“ eine Handlungsanweisung für den Fall geschrieben, dass Außerirdische die Erde erreichen. In der dreizehnteiligen amerikanischen Science-Fiction-Serie „Nemesis – Der Angriff“ wird dieses Planspiel bittere Realität.

Diese Realität ist überdies eine sehr blutige. Denn egal, worum es sich bei den Eindringlingen von einer anderen Welt handelt, besonders friedliche Absichten verfolgen sie offenkundig nicht. Von der Besatzung des Navy-Frachters, der den ersten Kontakt zu den Aliens hat, ist beim Eintreffen des Spezialteams die Hälfte verschwunden. Von den restlichen hat sich einer erhängt, ein anderer liegt mit schreckverzerrtem Gesicht ausgestreckt in seiner Koje. Nur ein Seemann hat überlebt, wenn man diesen Zustand überhaupt so nennen kann. Immerhin kann er noch berichten, wie sich seine Mannschaftskollegen verändert haben, bis sie gegenseitig übereinander herfielen. Zur sauber abgetrennten Hand, die auf dem Deck liegt, fehlt jedoch weiterhin der passende Seemann. Kein Wunder, dass ProSieben diese Mischung aus „Akte X“ und einem Stephen-King-Roman mit einer Startzeit von 22 Uhr 10 auf den späten Montagabend gelegt hat. Dort rundet „Nemesis“, die in der griechischen Mythologie für die Göttin des gerechten Zorns steht, nun den Mystery-Montag ab, der um 20 Uhr 15 mit „Supernatural“ beginnt und seit letzter Woche von „Eureka – Die geheime Stadt“ fortgesetzt wird.

So abstrus der Plot mitunter ist, Regisseur David S. Goyer hat den Stoff temporeich und effektvoll umgesetzt. Die meisten Darsteller sind entsprechend vorgeprägt: Carla Gugino hatte zuvor im Kinofilm „Sin City“ gespielt, Brent Spiner – der in „Nemesis“ einen kauzigen Mikrobiologen darstellt – ist den eingefleischten Science-Fiction-Fans besser bekannt als Maschinenmensch Data in „Star Trek: Das nächste Jahrhundert“. Als Sicherheitsexperte Cavennaugh tritt Brian van Holt auf, den ProSieben-Zuschauern bekannt als Ethan Rom aus der Serie „Lost“. Und Charles S. Dutton, der den Vize-Sicherheitsberater des US-Präsidenten verkörpert, kennt sich seit „Alien 3“ mit bösartigen nicht-menschlichen Kreaturen aus.

Die erste Episode mit dem Titel „Bäume aus Glas“ macht neugierig. Was bedeuten die spiralförmigen Muster mit den drei Armen, die auf allen Monitoren zu sehen sind? Was befindet sich im Innern dieses sternförmigen außerirdischen Körpers, der ständig sein Aussehen variiert? Was passiert, wenn die Doppelhelix der Menschen durch die dreisträngige DNA der Aliens ausgetauscht wird? Und worum handelt es sich bei diesem Wald aus Glasbäumen, den alle Menschen, die mit der außerirdischen Intelligenz in Berührung kamen, in ihren Träumen sehen? An spannenden Fragen herrscht kein Mangel. Dem amerikanischen Publikum ging das Interesse gleichwohl im weiteren Verlauf der Serie verloren. Eine zweite Staffel wurde nicht produziert.

„Nemesis – Der Angriff: Bäume aus Glas“, ProSieben, 22 Uhr 10

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