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Medien: „Six Feet Under“: Der Anfang vom Ende

Don DeLillo, einer der besten US-Schriftsteller, schreibt in seinem Buch „Mao II“ über den Zusammenhang zwischen Schriftstellerei und Terrorismus: Sie überfallen das Bewusstsein. Gleiches lässt sich zu „Six Feet Under“ („SFU“) sagen, eine der besten US-Serien, deren letzte Staffel heute auf Vox startet.

Don DeLillo, einer der besten US-Schriftsteller, schreibt in seinem Buch „Mao II“ über den Zusammenhang zwischen Schriftstellerei und Terrorismus: Sie überfallen das Bewusstsein. Gleiches lässt sich zu „Six Feet Under“ („SFU“) sagen, eine der besten US-Serien, deren letzte Staffel heute auf Vox startet. Wegen zuletzt schlechter Quoten hatte der Privatsender lange gezögert, die 2002 in Deutschland furios gestartete Saga zum Abschluss zu bringen. Das an „CSI“ und „24“ und ähnlichen Action-Überfällen geschulte Serienpublikum hat sich mit dem langsamen Leben und Sterben in L.A. schwergetan. Bei „Six Feet Under“ löst sich nichts in 60 Minuten. Wer sich aber einmal auf das Universum der Bestatterfamilie Fisher eingelassen hat, den lässt der makabre, schräg-satirisch und gleichsam überwältigend warmherzige Ton nicht mehr los. Gestorben wird immer – so auch das Motto der fünften Staffel, durchaus von unterschiedlichem Niveau wie in den Jahrgängen zuvor, zusammengehalten vom Serienerfinder Alan Ball und nach bekanntem Muster: ein Todesfall zu Beginn, bei dessen Abwicklung die Bestattersippe Fisher mehr mit sich selbst beschäftigt ist.

Das Ende kommt. Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann. Das gilt vor allem für die Hauptfigur Nate (grandios: Peter Krause), dessen Liebe und Schicksal im wahrsten und traurigsten Sinne des Wortes zu Ende erzählt wird. Das Serienende - was für ein Überfall. Allein schon daran wird sich zukünftiges Qualitätsserienfernsehen messen lassen müssen. meh

„Six Feet Under“, Vox, 0 Uhr 10

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