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Mit Hut und Hornbrille posiert die „Socality Barbie“ für Instagram.

© Instagram/socalitybarbie

„Socality Barbie“: Barbie lacht über Hipster

Ausgerechnet eine Barbie-Puppe macht sich auf Instagram über die Hipster lustig, die mit ihrem krampfhaft coolen Image einfach nur eines sind: langweilig.

Jetzt hat sie auch noch einen Mann an ihrer Seite, Kent, er arbeitet als Barista, Model, Autor und Holzfäller, – und passt damit perfekt zur ihr, der größten Hipsterbraut, die es wohl derzeit an der US-amerikanischen Nordwestküste gibt: der „Socality Barbie“. Täglich postet sie unter dem Namen @socalitybarbie Bilder aus ihrem aufregenden Leben. Die Fotos zeigen, wie sie auf einem Berg mit Espressokännchen „authentisch“ picknickt, wie sie extra „ganz früh“ morgens um 10 Uhr aufsteht, damit sie das perfekte Licht am Strand genießen kann, oder wie sie mit ihrem 200-Dollar-Rucksack am Meer sinniert, allerdings zugeben muss: „Verdammt teuer“, Teil einer authentischen Insta-Community zu sein.

Krampfhaft um Coolness bemüht

Hinter der „Socality Barbie“ – „Socality“ steht übrigens für eine Bewegung junger Amerikaner, die christlichen Glauben und Coolness vereinbaren will – steckt eine amerikanische Bloggerin, die sich mit den nachgestellten Fotos über Instagramer lustig macht – und zwar auf eine Art und Weise, die nicht treffender sein könnte. Denn was auf den Barbie-Bildern so krampfhaft um Coolness bemüht wirkt, gibt es auf Instagram hundertausendfach zu sehen: Nutzer zeigen vermeintlich authentische Bilder aus ihrem Leben, die gestellter nicht sein könnten.

Das nervt offensichtlich auch die Schöpferin der „Socality Barbie“. Sie halte den auf Instagram abgebildeten Lebensstil für unehrlich, sagte die Bloggerin, die anonym bleiben will, dem Magazin „Wired“: „Niemand lebt wirklich so. Und es ist so übertrieben, dass es langweilig wird.“

Alles, bloß nicht langweilig

Das ist natürlich eine bittere Wahrheit für die Hipster, die ja alles, aber bitte nur eines nicht sein wollen: langweilig. Übel nehmen sie es der Bloggerin aber nicht, dass sie sich über ihre Bilder lustig macht. Im Gegenteil. Innerhalb weniger Wochen zählte die „Socality Barbie“ schon mehr als eine Millionen Follower. Jetzt ist sie sogar von Icelandair nach Island eingeladen worden, dem wohl größten Sehnsuchtsort aller Hipster. Die Fluggesellschaft hat die werbewirksame Einladung ebenfalls passend inszeniert: Ein als Pilot verkleideter Ken bot ihr via Instagram die Reise an – die „Socality Barbie“ führt eben ein sehr cooles Leben.

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