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Stress für Rapper: Verärgerter Musikdienst-Nutzer verklagt Kayne West

Sein neues Werk "The Life of Pablo" werde es nur beim Musikdienst Tidal geben, hatte Rapper Kanye West behauptet. Stimmt nicht. Jetzt klagt ein Tidal-Nutzer

Rapper Kanye West, 38, ist verklagt worden, weil er sein neues Album entgegen ersten Versprechen nicht nur beim Abo-Dienst Tidal verfügbar machte. Ein Tidal-Nutzer aus Kalifornien fühlt sich betrogen, weil er dort extra für „The Life of Pablo“ Kunde geworden sei. Seine Anwälte wollen das Verfahren zu einer Sammelklage ausweiten. Ein zentrales Beweisstück in der Klage ist ein Tweet von West, den er zur Veröffentlichung des Albums am 15. Februar absetzte. Darin hieß es,es werde „niemals niemals niemals“ beim Konkurrenzdienst von Apple oder zum Kauf verfügbar. „Man kann es nur bei Tidal bekommen.“ Nach einigen Wochen wurde das Album dann jedoch in einer überarbeiteten Version bei Apple Music und auch zum Kauf angeboten. West ist bekannt für wirre Twitter-Nachrichten. So bat er über den Kurznachrichtendienst auch schon Facebook-Gründer Mark Zuckerberg um eine Investition von einer Milliarde Dollar.

Sollte Ankündigung Tidal-Nutzerzahlen hochtreiben?

Der Vorwurf in der am Montag eingereichten Klage lautet, mit den Ankündigungen seien die Nutzerzahlen bei Tidal hochgetrieben worden. Der Dienst will 9,99 Dollar oder Euro für ein Monats-Abo - und 19,99 Dollar oder Euro für Musik in besserer Qualität. Im März hatte Tidal gemeldet, dass die Marke von drei Millionen Nutzern erreicht worden sei. Das wurde auch auf einige exklusiv angebotene Alben wie das von Kanye West zurückgeführt. Über 40 Prozent abonnierten nach Angaben der Firma sogar die teurere Version. West veröffentlichte „The Life of Pablo“ bei Tidal schrittweise und überarbeitete die Musik zum Teil noch nachträglich. Nach Angaben des Musikdienstes wurde das Album binnen zehn Tagen 250 Millionen Mal als Stream abgerufen.

Tidal gehört dem Rapper Jay-Z

Tidal gehört dem Rapper Jay-Z, andere Musik-Stars wie Kanye West sind beteiligt. Der Kläger aus Kalifornien bezeichnete sich selbst als Fan von Wests Musik. Er habe sein Tidal-Abo sofort gekündigt, als er herausfand, dass das Album auch anderswo verfügbar sei. Auch die Firma von Jay-Z, die Tidal betreibt, wurde dabei verklagt. Tidal ist ein Jahr nach dem Start noch ein kleiner Player in dem Geschäft. Der Marktführer Spotify aus Schweden hat über 30 Millionen zahlende Abo-Kunden. Apple Music kam nach jüngsten Angaben von Anfang des Jahres auf elf Millionen Kunden. Der Dienst des iPhone-Konzerns hat im Gegensatz zu Spotify keine werbefinanzierte Gratis-Variante. (mit dpa)

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