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In die Handfläche eingewachsen: 80 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone und sind damit quasi rund um die Uhr erreichbar.

© Tsp

Studie Jugend 3.0: Übermäßige Mediennutzung macht krank

Jeder zweite Jugendliche ist zu häufig online, sagt ein Forsa-Studie. Die Folge sind Stress und Rückenleiden. Ein Film soll nun eine Diskussion darüber anstoßen.

„Die Schule bringt nicht recht den Spaß, den habe ich am meisten beim Zocken von Spielen“, sagt Nico. Schwester Feli wiederum lässt sich von ihrer Mathe-Aufgabe ablenken, wenn sich jemand aus ihrem Freundeskreis auf dem Smartphone meldet. „Als wäre das iPhone in der Handfläche eingewachsen“, beschreibt die Mutter das Mediennutzungsverhalten ihrer Tochter. Die drei Aussagen sind Teil des Films „Jugend 3.0 – mit Sicherheit im Netz“, den die Techniker Krankenkasse (TK) am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat.

Ausgangspunkt des Films ist eine beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegebene Studie. Dabei wurden 1000 Eltern nach dem Medienkonsum ihrer Kindern im Alter von 12- bis 17 Jahren befragt. Nach Ansicht der Erziehungsberechtigten ist die Hälfte von ihnen zu viel online. 80 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone, mit dem sie „rund um die Uhr erreichbar sind“, wie TK-Chef Jens Baas sagt. 17 Prozent der Jugendlichen zeigt nach Ansicht der Eltern Anzeichen für eine Onlinesucht.

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Die Zeit am Computer fehlt Jugendlichen für Bewegung

Für die Krankenkassen ist das ein durchaus relevantes Thema. Die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien verbringen, fehlt ihnen für Bewegung. Das hat Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit. Fast ein Fünftel der Jugendlichen, die besonders häufig online sind, hat Rückenbeschwerden. Zudem müsse an die langfristigen Folgen gedacht werden, sagt Baas. So gilt reichlich Bewegung als beste Vorbeugung gegen frühzeitige Demenz. „Wir werden das später sehen“, warnt der Kassenchef.

Das Thema Mediennutzung der Kinder in den Familien hat hohes Konfliktpotenzial, hat Filmemacher Holger Braack festgestellt. „Es gibt einen ständigen Kleinkrieg um die Mediennutzung. Bei den Eltern herrscht ein Gefühl der Hilflosigkeit.“ Mit dem Film, der unter anderem bei Youtube zu sehen ist, sollen sich Eltern, Lehrer und Jugendliche eine Meinung zu dem Thema bilden. Zudem will der Film ein Missverständnis aus der Welt räumen: So werde häufig die technische Kompetenz der Jugendlichen im Umgang mit digitaler Technik mit inhaltlicher Kompetenz gleichgesetzt.

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