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Medien: Talk-Shows: "Ohne Medien geht es nicht"

Die politische Talk-Show sollte als ein Mittel der medialen Aufklärung und Vermittlungsinstrument von Politik nicht abgewertet werden. Zu diesem Fazit kamen die Vertreter einer Podiumsdiskussion, die am Dienstag im Rahmen eines Evangelischen Medienkongresses unter dem Thema "Ethik - Religion - Demokratie" zur Internationalen Funkausstellung (IFA) stattfand.

Die politische Talk-Show sollte als ein Mittel der medialen Aufklärung und Vermittlungsinstrument von Politik nicht abgewertet werden. Zu diesem Fazit kamen die Vertreter einer Podiumsdiskussion, die am Dienstag im Rahmen eines Evangelischen Medienkongresses unter dem Thema "Ethik - Religion - Demokratie" zur Internationalen Funkausstellung (IFA) stattfand.

"Ohne Medien geht es nicht", bekräftigte die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan von der Europa-Universität Frankfurt/Oder. Politik sei immer mit Medien verbunden gewesen. Auch die so genannte Mediendemokratie sei "nicht so gefährlich", wie manche Kritiker annähmen. Sie sei zuversichtlich, dass die Bürger genügend "Instinkte" hätten, um demagogische Elemente zu erkennen, sagte Schwan. Nach Auffassung der Bundestagsabgeordneten und früheren Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) ist die Talk-Show ein "anderes Mittel der Politik". Wenn ein Politiker etwas erreichen wolle, könne er nicht auf Talk-Show-Auftritte verzichten. Obwohl in den Medien auch viel "Schrott" vorhanden sei, habe der erweiterte Wettbewerb auch zu mehr Qualität geführt. Fischer hob die Möglichkeit hervor, komplizierte Sachdebatten in einer Fernseh-Gesprächsform einem größeren Publikum nahe zu bringen. Dass sich dabei öfter die stärkeren politischen Akteure durchsetzten und keineswegs immer das Sachargument schwerer wiege, entspreche auch dem politischen Prozess: "Ist die Welt etwa gerecht?"

Die Moderatorin und Journalistin Sandra Maischberger ("Maischberger", n-tv) hatte in diesem Punkt kritisiert, es würden "immer die Falschen gewinnen". In Talk-Shows zähle besonders die Fähigkeit, "die Sachen zu verkaufen". Brillanz in der Sache könne dann mangelnde Ausdrucksfähigkeit nicht ausgleichen. Selbstkritisch fügte sie hinzu, dass die Redaktionen bei der Themenwahl sich auch "in einem Sog" befänden und schwierige Themen eher ausklammerten: "Natürlich laufen wir auch mit."

Maybrit Illner, die "Berlin Mitte" moderiert, sagte, dass ihrer Auffassung nach das Hauptverdienst dieser Runden sei, aktuell debattierte Sachverhalte als Problem und Entscheidungsprozess "nachvollziehbar darzustellen".

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