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Ringen um Vertrauen. FBI-Agentin Emily Burne (Stana Katic) beteuert ihre Unschuld. Aber selbst ihr Ex-Mann (Patrick Heusinger) ist skeptisch.

© 2017 Sony Pictures Television

Thrillerserie "Absentia" bei Amazon Prime: Nur vorübergehend tot

FBI-Agentin mit Gedächtnisverlust: Thriller-Serie „Absentia“ startet bei Amazon mit Stana Katic in der Hauptrolle.

Das Werbeplakat zu „Absentia“ dekliniert die Stufen durch, die FBI-Agentin Emily Burne (Stana Katic) zu bewältigen hat: „Victim. Survivor. Suspect. Fugitive“ – Opfer, Überlebende, Verdächtige, Flüchtige. Mehr Crime-Serie geht kaum, passt mit Mühe in Folgen und bietet den Zuschauern: Spannung pur. Emily Burne war einem Serienkiller auf den Fersen, dann verschwand sie spurlos, wurde nach sechs Jahren für tot erklärt. Dann wird sie aus einer Waldhütte gerettet, beinahe tot und und ohne Erinnerungen an die Ereignisse während ihrer Gefangenschaft. Den Tipp für ihren Fundort hatte ihr Mann Nick Durand (Patrick Heusinger) bekommen, auch er ein FBI-Agent. Damit gewinnt die Serie ihre zweite, ihre emotionale Ebene. Nick hat wieder geheiratet, gemeinsam mit Alice (Cara Theobold) zieht er den Sohn aus der Beziehung zu Emily groß. Wer gehört nun wem, hält die neue Beziehung die alte aus und umgekehrt?

Emily Burne hat schnell keine Zeit mehr für diese Frage, sie ist zur Verdächtigen in einer neuen Mordserie geworden. Das Pilotdrehbuch hat Gala Violo geschrieben, die Serie selber Matt Cirulnick. Wie es sich fürs Spannungsfernsehen gehört, wirft er ein gewaltiges Netz aus: jede Menge Verdächtige bis in die eigene Burne-Familie hinein, eine neue Mordserie, Rätsel über Mysterium, irgendwo lauert eine böse Macht. Mittendrin Emily Burne, die ihr Schicksal selber in die Hand nehmen muss. Stana Katic, der Star aus „Castle“, hat diese dunkle Intensität für ihre Figur, die ihre eigene, schwierige Vergangenheit bewältigen muss wie die bedrängende Gegenwart. „Absentia“ mündet in die „Auf-der-Flucht“-Tradition ein. Sie muss den wahren Täter finden.

Serie absorbiert den Zuschauer

Oded Ruskin („False Flag“) taucht die vor allem in Bulgarien produzierte und in Boston spielende Serie in Sepia-Braun, er setzt den Horror auch zwischen die Bilder. Das Ensemble hält er streng in der Erzählspur, wobei er zugleich den wesentlichen Protagonisten über ihre Funktion im Plot hinaus Individualität zugesteht. Der Rest des Personals besteht aus Stuntmänner-TV. FBI, Familie, Innen- und Außenwelt aber sind im Spannungs-Vieleck adäquat besetzt, Menschen handeln und müssen handeln, ob Monster sich darunter verbergen, wird sich zeigen.

„Absentia“ passt auch deswegen gut als Titel, weil der Zuschauer über die zehn Folgen absorbiert wird. Joachim Huber

„Absentia“, Amazon Prime Video, zehn Folgen, ab Freitag verfügbar

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