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Tom Buhrow spielt zusammen mit Duncan Townsend Gitarre.

© dpa

Tom Buhrow im Porträt: Amerikanophil und „Kölle Alaaf“

Vor 28 Jahren und vier Monaten fing Tom Buhrow in Köln als Volontär beim WDR an, nun kehrt er als neuer WDR-Intendant von Hamburg an den Rhein zurück. Ein Porträt des neuen WDR-Chefs.

Er hatte diesen Tag als einen seiner schönsten bezeichnet. Das war 2005, als bei Tom (Thomas) Buhrow in Washington das Telefon klingelte: „Übernimm’ die ,Tagesthemen’!“ Der Leiter des ARD-Studios in der US-Kapitale übernahm und ging nach Hamburg. Buhrows nächster schöner Tag ist der 29. Mai 2013. Da hat ihn der WDR-Rundfunkrat mit überwältigender Mehrheit zum neuen Intendanten der größten ARD-Anstalt gewählt. Buhrow zieht von Hamburg nach Köln. Es ist eine Rückkehr. Die Stadt und die Anstalt sind dem Rheinländer, geboren am 29. September 1958 in Troisdorf, bestens bekannt. Nach freier Mitarbeit beim „Bonner Generalanzeiger“ und einem Magister-Studium der Geschichte und Politikwissenschaften in Bonn volontierte er beim WDR und arbeitete von 1986 an als Redakteur für das WDR-Fernsehen, später als Reporter, Chef vom Dienst und Moderator der „Aktuellen Stunde“. 1993 begann seine Korrespondentenzeit, die Buhrow nach Washington, nach Paris und 2002 als Nachfolger von Claus Kleber und Leiter des ARD-Studios wieder in die US-Hauptstadt führte. „Ich bin amerikanophil“, sagt der mit der Journalistin Sabine Stamer verheiratete Vater zweier Kinder. Aber dann kamen der Anruf und die Aussicht, als Erster Moderator der „Tagesthemen“ den Stuhl von Ulrich Wickert einzunehmen. „Ich spüre schon, dass das eine große Sache ist“, sagte er über die prominente Position. Buhrow kassierte ob seiner Blässe bei Moderationen und Interviews manch böse Bemerkung. Seitdem aber das Haupthaar des Joggers, „Tatort“-Fans und Karnevalisten wundersamerweise wieder zu sprießen begann, ebbte die Kritik ab. Wie seine Vorgänger Fritz Pleitgen oder Friedrich Nowottny, die beide aus dem Journalismus in die WDR-Spitze kamen, wird der Fernsehmann Buhrow als Senderchef auch Härte und unbedingt Managementqualitäten beweisen müssen. Buhrow sagt, „zu Hause hat meine Frau die Hosen an“, seine Frau sagt, ihr Mann sei „überwiegend nett“. Mal sehen, was das Amt aus dem Mann mit dem Lächeln macht. Joachim Huber

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