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"die aktuelle" fragt erschüttert

© Promo

TOPF VOLL GOLD: Bauch und Kugel

Ist die Monegassen-Fürstin Charlène wirklich schwanger? Moritz Tschermak wundert sich über die Hebammen-Expertise in der "aktuellen"

Wer unbedingt mal mit einem Zitat in der Regenbogenpresse landen möchte, dem bietet sich ein ganz simpler Weg: Auf der Facebook-Seite irgendeiner Person des öffentlichen Lebens den größtmöglichen Quatsch schreiben, der einem gerade in den Sinn kommt. Und schon ist man Kronzeuge für eine Ausgabe der Zeitschrift „die aktuelle“.

Der Fall: Charlène und der fehlende Babybauch. Die monegassische Fürstin müsste nach Berechnung der „aktuelle“-Hebammen im fünften Monat schwanger sein, angeblich mit Zwillingen. Doch neulich war bei einer Ordensverleihung nichts zu sehen von einem kugelrunden Adelsbauch. Keine Wölbung unterm weiten Kleid, „langsam versteht das alles keiner mehr“, schreibt „die aktuelle“ und fragt auf der Titelseite: „Wo ist ihr Baby-Bauch?“

Nach möglichen Antworten sucht die Redaktion in sozialen Netzwerken und findet bei Facebook ein paar Butterbirnen-Kommentare: „Angeheizt durch die neuen Fotos ist auf einmal von Leihmutterschaft die Rede! ,Die Schwangerschaft ist erfunden ... eine andere Frau hat den Bauch ... der größte Betrug ...‘ usw., schrieben manche.“

Und manche machen daraus sogleich eine Titelgeschichte. Auch andere Regenbogenblätter wundern sich heftig über Charlènes flachen Bauch. „Das Neue“ und die „Schöne Woche“ erklären ihren Lesern aber immerhin, dass das bei einer ehemaligen Leistungsschwimmerin wie Charlène nichts Außergewöhnliches sei. Die Babykugel werde sicher bald kommen.

Derart diplomatisch will „die aktuelle“ nicht sein. Was das Blatt übrigens verschweigt: Das Zitat mit dem „größten Betrug“, auf das es sich beruft, geht noch weiter. Eine Leihmutterschaft in Monacos Fürstenhaus wäre zwar „the biggest fake in history“, aber wenn jemand diesen Blödsinn tatsächlich glauben würde, wäre er ein ziemlicher Idiot, schreibt die Kommentatorin. Treffender hätten wir es auch nicht formulieren können.

Moritz Tschermak

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