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"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!"

© dapd

Trash TV: Martin Kesici verlässt das Dschungelcamp

Radio-DJ Martin Kesici will nicht mehr. Neben diesem Aufreger gab es gestern viel Leerlauf. Dafür kann ab heute gewählt werden, wer im Camp bleiben darf. The show must go on.

Das Dschungelcamp gesehen, an die Rolling Stones gedacht: "You can't always get what you want / But if you try sometimes well you just might find / You get what you need".

Okay, fangen wir gemäßigter an. Wäre das Dschungelcamp eine Schöpfungsgeschichte, könnten wir heute, am siebten Tag, der RTL-Show Pause machen. Pause von Medienkritiken à la „Schulden machen oder eine Ex-Girlgroup-Sängerin sein und danach seinen Hintern in einem rundum gelungenen TV-Trash-Format wärmen, das kann auch nicht jeder.“

Pause von Dschungelprüfungen wie „Telefon des Grauens“, bei denen es ein Wiederhören mit drei Camp-Bewohnern der letzten Staffel gibt, die man angesichts des diesjährigen müden Treibens bitter vermisst. Donnerstagabend, Sarah Knappik, Katy Karrenbauer und Rainer Langhans (warum nicht Mathieu Carrière?) fühlen Martin Kesici auf den Zahn. Während dieser am Telefon steht und versucht, Fragen aus Deutschland zu beantworten („Wie nennt Edmund Stoiber seine Frau?“ „Mumu, Muschi oder Pussy?“), steigt ihm das Wasser zum Hals und springen ihm riesige, schwarze Wasserspinnen auf den Kopf. Schwere Prüfung. Sieben Sterne. If you try sometimes...

Trotz bestandener Prüfung verlässt Radiomoderator Martin Kesici überraschend das Dschungelcamp. Nach dem Ende der Live-Übertragung rief Kesici den entscheidenden Satz: "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!". Ein RTL-Sprecher bestätigte, das Kesici das Camp verlässt.

Der siebte Tag. Pause von Vincent und seinem Nikotinentzug. Für kurze Zeit ist Hoffnung: Nach einer Schatzsuche zusammen mit Rocco und einem Sturz in ziemlich trüben, stinkenden Tümpel hat der Mann, der von allen unprominenten und uncharismatischen Kandidaten 2012 der unprominenteste und uncharismatischste ist, die „Fresse voll“ und einen lichten Moment in dieser ersten Woche Unterschichtenfernsehen, das ja nun gar kein Unterschichtenfernsehen mehr ist: „Meine Seele ist beschmutzt, ich bin scheiße. Und überhaupt, ein Star ist Michael Jackson, wir nicht.“ Doch der Magier hat sich dann wieder beruhigt und bleibt ein Star, im Camp. Ohne seine vier Schachteln Zigaretten am Tag. You can't always get what you want...

Pause von Kontroll-Freak Ramona Leiß. Pause auch von Micaela und ihren Brust-Nippeln, die so unsexy sind wie die Wasserspinnen auf Martin Kesicis Kopf. Anders lässt sich folgende Szene gar nicht deuten.  Eine Dschungelprüfung der besonderen Art. Drei Männer, Martin, Ailton und Daniel, nebeneinander auf einer Liege.. Micaela, vor ihnen im knappen Slip unterwegs, fragt: „Fehlt euch Sexualität?“ Martin: „Ein bisschen.“ Daniel: „Ich hab‘ alles abgeschaltet hier.“ Micaela: „Alles nur frigide Bewohner hier, ne!“ Das Model steht auf und setzt sich auf den Schoß von Daniel.  Micaela: „Ich liebe Männer, ja. Und Blondinen mit großen Brüsten. Was ich toll finde – das hat mir kein Mann bisher erfüllen können: wenn ein Mann mit einer Blondine mit großen Brüsten ins Bett geht und ich zugucke. Das macht keiner.“ Männergelächter.  Refrain: You can't always get what you want...

Ach ja, Ex-Tic Tac Toe-Sängerin Jazzy, die darf bleiben, auch nach dem siebten Tag: „Ich hab gesagt, ich bin nicht hier, um irgendwas zu promoten“, sagt sie. „Bei mir kommt keine Single raus, ich dreh‘ keinen Film. Ich habe kein Fotoshooting gemacht, ich habe überhaupt nichts gemacht. Ich bin hier, um ich selbst zu sein.“ Wow, das hatte was von Carrière & Langhans.

Am Donnerstag wurde von den Zuschauern zum letzten Mal entschieden, wer in die Dschungelprüfung muss. Ab sofort, dem achten Tag, darf gewählt werden, wer drin bleiben soll. The show must go on. Oh baby, yeah, yeah!

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