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TV-Chronik: Die Nazi-Jahre

Es ist eine gewaltige Zeitreise. Spiegel TV spannt, zum 75. Jahrestag der sogenannten „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 durch Adolf Hitler, eine Chronik der Nazi-Jahre in Deutschland. Die Dokumentation von der ersten bis zur letzten Stunde, der Kapitulation am 8. Mai 1945, mit dem Titel „12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage“ startet um 20 Uhr 15 und dauert netto drei Stunden.

Die historischen Aufnahmen in dem Film des ausgewiesenen Autors Michael Kloft („Das Fernsehen unter dem Hakenkreuz“) werden begleitet von den Kommentaren dreier namhafter Historiker. Ian Kershaw, Autor der als Standardwerk geltenden zweibändigen Hitler-Biografie (1998/2000), sieht bei Hitler den Versuch, die Folgen von 2000 Jahren Geschichte in wenigen Jahren rückgängig zu machen. Für Brigitte Hamann („Hitlers Wien“,1996), war der Nazi-Führer nie ein „normaler Politiker“, sondern von der Überzeugung getrieben, „dass das deutsche Volk erlöst werden muss“. Nach Feststellung von Götz Aly („Hitlers Volksstaat“, 2005) haben die Nazis Deutschland von Anfang an hemmungslos verschuldet: „Im Grunde waren Spieler am Werk.“ So heißt es auch in dem Film, dass ohne einen Krieg die Politik der Nazis nie hätte fortgesetzt werden können.

Bereits kurz nach der Ernennung des Nazi-Führers Adolf Hitler zum Reichskanzler ließen dieser und seine Gefolgsmänner keinen Zweifel daran, dass sie die deutsche Gesellschaft radikal umkrempeln wollten. So kündigte Hermann Göring als neuernannter preußischer Innenminister an: „Ich werde mit eisernem Besen auskehren.“ Hitler selbst verwahrte sich dagegen, „billige Versprechungen“ zu machen, und stellte die „Wiedergewinnung der inneren Stärke“ Deutschlands in Aussicht.

Gezielt wurden Staatsgelder in Großprojekte und massenhafte Arbeitsbeschaffung gepumpt, die sich marktwirtschaftlich nie rentieren konnten.

So entstand eine gigantische Staatsverschuldung, von der das Volk nichts ahnte, denn, so berichtet der Historiker Aly, schon 1934 verbot Hitler, den Staatshaushalt zu veröffentlichen. Kershaw erzählt, dass der „Führer“ im November 1937 seine höchsten Militärs auf seine Expansionspläne vorbereitete. Das bedeutete die Eroberung europäischer Nachbargebiete mit militärischer Gewalt. Laut Kershaw waren die Generäle erschrocken, weil sie die Gefahr einer Verwicklung Deutschlands in einen Großkonflikt mit England und Frankreich und damit eines Weltkriegs sahen. Doch Hitler setzte seine Pläne um, mit den bekannten Folgen. Die zweite Hälfte der Dokumentation zeigt Deutschlands Weg in den Krieg, der zur Ausdehnung der Nazi-Herrschaft über fast ganz Europa und dann zum Untergang des Nazi-Regimes und des Deutschen Reiches führte. jbh/dpa

„12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage“, Vox, um 20 Uhr 15

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