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TV-Geschäft: Saban will ProSiebenSat.1 doch behalten

Nach dem gescheiterten Verkauf von ProSiebenSat.1 an die Axel Springer AG will der US-Milliardär Haim Saban Deutschlands größten TV-Konzern jetzt überraschend doch behalten. Das Unternehmen entwickele sich "extrem gut".

München/Los Angeles - Er habe sich mit seinen Finanzinvestoren darauf verständigt, trotz des großen Interesses den Verkaufsprozess nicht weiter zu verfolgen, sagte Saban am Montag in Los Angeles. «Das Unternehmen entwickelt sich extrem gut.» Damit hat der Milliardenpoker um die Senderkette erneut eine überraschende Wendung genommen.

Die Übernahme durch Springer war am Widerstand der Kartellwächter gescheitert. Mehrere internationale Medienkonzerne und Finanzinvestoren hatten daraufhin grundsätzliches Interesse an einer Übernahme von ProSiebenSat.1 gezeigt. Dennoch sei die Entscheidung, den Konzern zu behalten, einstimmig erfolgt, erklärte Saban. Saban hatte den TV-Konzern nach dem Zusammenbruch der KirchGruppe gemeinsam mit den Finanzinvestoren Hellman & Friedman, Providence Equity Partners, Putnam Investments (Marsh & McLennan), der Quadrangle Group und Thomas H.Lee Partners übernommen. Seither hat sich der Aktienkurs der an der Börse gehandelten Vorzugsaktien vervielfacht.

Beim Verkauf an Springer wäre ProSiebenSat.1 mit mehr als vier Milliarden Euro bewertet worden. In Branchenkreisen wurde bezweifelt, dass ein anderer Investor einen so hohen Preis bezahlen würde. In den nächsten Monaten könnte Saban nun versuchen, ProSiebenSat.1 für einen Weiterverkauf herauszuputzen. Dabei wurde zuletzt unter anderem über einen möglichen Kauf des Bezahlsenders Premiere spekuliert. (tso/dpa)

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