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Medien: TV-Highlights: Die Formel 1 des Winters

Skispringen zu den Feiertagen - das war immer eine feste Fernsehgewohnheit. Auch die beiden Schwarzwälder, Martin Schmitt und Sven Hannawald, haben die Vierschanzentournee als Kinder am Bildschirm verfolgt.

Skispringen zu den Feiertagen - das war immer eine feste Fernsehgewohnheit. Auch die beiden Schwarzwälder, Martin Schmitt und Sven Hannawald, haben die Vierschanzentournee als Kinder am Bildschirm verfolgt. Damals war das Fernsehen noch fest in der Hand der Öffentlich-Rechtlichen und der Skisport unschuldig. Jetzt fliegen die Schmitts und Hannawalds ins Tal hinunter, beobachtet von 32 RTL-Kameras, und essen Früchtequark oder werben für lila Schokolade. Präsentiert wird das Ganze von einem Technologiekonzern, gesponsert von einer Automarke. Alles ist ungeheuer geschickt verquickt. Unmöglich festzustellen, was Sport, was bloß Kommerz ist.

Wohltuend gelassen bleibt indes RTL-Moderator Günther Jauch. Für die fachliche Kompetenz ist der Moderator Dieter Thoma zuständig, ein ehemaliger Skispringer. Medienbeobachter wittern in ihm und Jauch schon "das neue TV-Traumpaar". Die Zuschauer belohnen die Anstrengung: 6,13 Millionen verfolgten bei RTL Schmitts Schanzenrekord in Oberstdorf. Die Zahl schwoll bei der Entscheidung in Garmisch-Partenkirchen auf bis zu 10,6 Millionen an. RTL gab dem Skispringen seine alte Popularität zurück.

Für RTL-Informationsdirektor Hans Mahr begann das Jahr 2001 damit wie ein Wintermärchen. Mit einer Durchschnittsquote von 9,89 Millionen im Finaldurchgang von Garmisch-Partenkirchen wurde die bisherige Bestmarke für Skispringen im Fernsehen - 8,43 Millionen beim Neujahrsspringen 1999 im ZDF - gleich um 1,46 Millionen Zuschauer übertroffen.

"Dieses wunderbare Ergebnis zeigt, dass RTL mit seiner Event-Strategie absolut richtig liegt. Auch in Zukunft werden die drei Top-Sportarten Formel 1, Champions League und Skispringen die Eckpfeiler des RTL-Sportangebots sein", kommentierte Mahr die Rekordzahlen. Noch im Vorjahr hatte RTL bei der Skisprung-Premiere in Garmisch-Partenkirchen mit 7,88 Millionen Zuschauern ein eher durchwachsenes Ergebnis erzielt. Der Anstieg um zwei Millionen Zuschauer bestärkte den Privatsender in der Ansicht, beim Erwerb der TV-Rechte auf die richtige Sportart gesetzt zu haben. "Die breite Identifikation mit einer Sportart braucht Zeit. Auch bei der Formel 1 haben wir nicht aus dem Stand zehn und mehr Millionen Zuschauer erreicht", sagte Mahr.

Der Fernsehsender hat für 48,5 Millionen Mark einen Dreijahresvertrag mit dem Deutschen Ski-Verband (DSV) abgeschlossen. Die alpinen Wettkämpfe wurden an ARD und ZDF weiterverkauft.

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