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Pfoten hoch! Der künftige Polizeihund Rocky und Kommissar Elias Decker (Jens Atzorn) müssen sich in „Der Bulle und das Biest“ erst näherkommen.

© Sat 1/Christoph Assmann

TV-Serie "Der Bulle und das Biest": Kommissar Sabber

Mit der neuen Krimiserie „Der Bulle und das Biest“ hofft Sat 1 auf die Rückkehr alter Erfolge - wie bei "Kommissar Rex".

Tiere in Film und Fernsehen gehen immer, vor allem wenn es sich um so gleichermaßen treue und vorausschauende Gefährten des Menschen handelt wie Hunde. „Lassie“ ist sicherlich die beste Vorlage. Auf den Kinoerfolg folgte die TV-Serie mit dem intelligenten Collie, sie lief von 1954 an beinahe zwanzig Jahre lang. Die Sat-1-Krimiserie „Kommissar Rex“ um den pfiffigen Polizei-Schäferhund brachte es von 1994 an immerhin auf zehn Jahre. Der Sender will nun an diesen Erfolg anknüpfen und geht montags mit der zehnteiligen Serie „Der Bulle und das Biest“ ins Abendprogramm.

Der Bulle hört auf den Namen Elias Decker, ist ein sympathischer, leicht unorganisierter Polizist aus Berlin, der von Robert Atzorns Sohn Jens dargestellt wird. Das Biest ist in diesem Fall ein Bullmastiff, dem Decker den Namen Rocky gibt. In puncto Dickfelligkeit und Sturheit nehmen sich beide nicht viel. Entfernt erinnert Rocky an den Sat-1-Studiohund Lotte. Die englische Bulldogge aus dem Sat-1-Frühstücksfernsehen lässt sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen.

Mit der Ruhe ist es allerdings so eine Sache bei einem werbefinanzierten Sender, der 2018 mit einem Marktanteil von 6,2 deutlich hinter dem Konkurrenten RTL (8,4 Prozent) liegt. Zuletzt hatte sich Sat 1 überdies mit Neuerungen schwergetan. Die im Oktober gestartete Vorabend-Soap „Alles oder nichts“ erreicht nicht einmal die Hälfte des sonstigen Sat-1-Marktanteils.

Partnerschaft auf den zweiten Biss

Für den „Bullen“ Decker ist die Beziehung zu Rocky eine Partnerschaft auf den zweiten Biss, denn zunächst steht der Hund auf der falschen Seite. Bei ihrer ersten Begegnung läuft der Mastiff mit einem Drogenpaket im Maul herum. Es gelingt ihm sogar, den Polizisten zu überwältigen. Dass der Hund wegen dieses Angriffs auf einen Polizisten eingeschläfert werden soll, passt Decker jedoch gar nicht. Trotz eindeutiger Anweisung seines Chefs bringt er nicht ihn zum Abdecker – eine gute Entscheidung, denn Rocky eignet sich sowohl als Drogenspürhund als auch zum Einschüchtern und Verfolgen von Verdächtigen. Als neuer bester Freund darf Rocky sogar im Dodge-Cabrio vorne mitfahren. Frei nach dem vom Sender für die Serie ausgegebenen Motto: Noch cooler, noch schneller, noch männlicher als bei „Kommissar Rex“. Mit Deckers Kollegin Caro (Franziska Wulf) und seiner attraktiven Nachbarin Sarah (Nora Huetz) wurde auch an die weibliche Note gedacht.

Die Handlung ist dabei so subtil wie die Fressvorlieben des Mastiffs und die Aufklärung der Fälle so vorhersehbar wie im Vorabendprogramm. „Der Bulle und das Biest“ ist Unterhaltungsfernsehen ohne jeden weitergehenden Anspruch, wird jedoch mit einer ansprechenden Portion Humor serviert. „Wird hier gerade eine ,Tatort‘ gedreht“, heißt es an einer Stelle mit einem Seitenhieb zur ARD – auch wenn die Sat-1-Serie weit entfernt von Krimiparodien aus Münster oder Weimar bleibt; zumindest in den ersten Folgen, die wir vorab sehen konnten.

Vielleicht ist das auch aus einem anderen Grund gut so. Rockys Tiertrainerin Renate Hiltl warnt bereits vor einem neuen Hunderassen-Hype wie bei „Kommissar Rex“. Bullmastiffs seien zwar liebenswert, aber als Modehund nicht geeignet. Dagegen spricht auch das Sabbern.

„Der Bulle und das Biest“, zehnteilige Serie, Sat 1, montags, 20.15 Uhr

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