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DVB-T" HD macht Antennenfernsehen teurer

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Umstellung zu DVB-T2: Achtung vor Abzock-Angeboten

Die Abschaltung des Antennenfernsehens DVB-T und der Wechsel zu DVB-T2 verunsichert viele Verbraucher. Das versuchen Geschäftemacher auszunutzen, warnen Verbraucherschützer.

Einige Geschäftemacher versuchen derzeit offenbar, die Verwirrung vieler DVB-T-Nutzer bei der anstehenden Umstellung auf DVB-T2 für windige Abzockangebote zu nutzen. Davor warnt jetzt mehrere Verbraucherzentrale. Bei der Umstellung des Antennenfernsehens wird am 29. März die alte Technik abgeschaltet und gegen das neue HD-fähige System ausgetauscht. Die alten DVB-T-Empfänger werden nach diesem Datum nicht mehr unterstützt, auch die in vielen TV-Geräten integrierten DVB-T-Empfänger sind danach wertlos.

Bei den Verbraucherzentralen haben sich Betroffene gemeldet, denen mit Hinweisen auf die DVB-T-Abschaltung teure Kabelverträge als Ersatz angeboten worden sind oder die Postwurfsendungen von IPTV-Anbietern bekommen haben. "Wer mit den per DVB-T gesendeten, öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern zufrieden war, für den kann das eine teure Falle werden. Während ein Kabelanschluss mit rund 15 bis 20 Euro pro Monat zu Buche schlägt, muss man bei DVB-T2 HD lediglich für die Privatsender rund fünf Euro pro Monat bezahlen", warnt Michael Gundall, Fernsehexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Der Empfang der rund 20 öffentlich-rechtlichen Sender ist auch in HD via DVB-T2 kostenlos. Der Verbraucherschützer weist zudem darauf hin, dass mit DVB-T2 HD echtes Full HD übertragen wird. "Eine so gute Bildqualität schaffen Kabelanschlüsse nicht." Zudem sind über DVB-T2 einige öffentlich-rechtliche Fernsehsender in HD-Qualität zu empfangen, die im Kabel lediglich in Standardqualität ausgestrahlt werden. Allerdings wird die Privatsender-Gebühr für das Freenet-TV-Abo für jedes DVB-T-Gerät fällig.

Teure Geräte, lange Laufzeiten

Doch nicht nur bei Verträgen für Kabel-TV sollten DVB-T-Nutzer aufpassen. Auch das Fernsehen über das Internet, kurz IPTV genannt, birgt Kostenrisiken, vor allem bei langen Vertragslaufzeiten und durch die Anschaffung teurer Hardware, so die Verbraucherzentralen. Während die meisten aktuellen Fernsehgeräte ein Empfangsteil für DVB-T2 HD integriert haben, ist bei IPTV immer ein externer Receiver erforderlich, der entweder gemietet werden muss oder als Kaufgerät wesentlich teurer als ein DVB-T2-HD-Receiver ist. "IPTV hat noch einen weiteren Nachteil: Fällt die DSL-Leitung aus, ist auch kein Fernsehempfang möglich", sagt Gundall.

In jedem Fall sollten Verbraucher die Angebote in Ruhe prüfen. Bis zum Umstellung und somit zur Abschaltung von DVB-T dauert es noch mehr als zwei Monate.

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