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Das Angebot ist überwältigend. In Deutschland werden 1625 Publikums- und 5627 Fachzeitschriften herausgegeben.

© Foto: Lukas Schulze/dpa

VDZ-Ausblick: Zeitschriften für jedes Leseinteresse

Die Zeitschriftenbranche könnte zuversichtlich nach vorn blicken. Es gibt immer neue gedruckte Hefte und im Digitalen wachsen die Erlöse. Doch es gibt auch Grund zur Sorge.

In der Zeitschriftenbranche sind die meisten Verlage inhabergeführt. Und weil Verlage wie Bauer, Burda oder Klambt nicht dazu verpflichtet sind, über ihre Gewinne öffentlich Auskunft zu geben, kann Stephan Scherzer, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger (VDZ), nur mutmaßen, wie es um die Erträge seiner über 500 Verbandsmitglieder bestellt ist. Trotz aller Probleme habe kein Verlag aufgeben müssen, sagt er. „Ich habe den Eindruck, dass in der Branche noch immer Geld verdient wird“, sagte er am Dienstag auf der VDZ-Jahrespressekonferenz.

Tatsächlich stimmen die Zahlen, die Scherzer präsentierte, zuversichtlich. Jeder Bundesbürger kauft im Schnitt 19 Zeitschriften, das gibt eine Gesamtsumme von 1,6 Milliarden verkauften Heften im Jahr. 92 Prozent der Deutschen lesen regelmäßig Zeitschriften, selbst bei den Heranwachsenden (14 bis 19 Jahre) liegt der Wert bei 83 Prozent. Besonders erfreulich für die Zukunftsperspektive: Gerade die jungen Verbraucher sind es gewohnt, für Digital-Angebote und auch für digitalen Journalismus zu zahlen. Seit 2014 ist der Absatz von E-Papern um 135 Prozent gewachsen.

Der Printvertrieb legt deutlich zu

Der Branchenumsatz kletterte 2018 auf 20,6 Milliarden Euro, lässt sich allerdings wegen geänderter Berechnungsgrundlagen nicht mit dem Vorjahr vergleichen. Bereinigt ergibt sich ein ungefähr stabiles Niveau. Auch für 2019 wird mit einer stabilen Entwicklung gerechnet, wobei einem deutlichen Plus im Digitalen Rückgänge im Printvertrieb und bei den Anzeigen entgegenstehen.
Die Zeitschriftenbranche zeichnet sich durch eine große Innovationsbereitschaft aus. Die inzwischen 1625 Publikumszeitschriften und 5627 Fachmagazine decken so gut wie jedes Leseinteresse ab. 45 Prozent der Verlage planen für dieses Jahr neue regelmäßige Printtitel, im Digitalen legen vor allem Podcast-Formate weiter zu.

Sorgen machen den Verlagen die Rahmenbedingungen. Um Wettbewerbsnachteile abzubauen, sollte der reduzierte Mehrwertsteuersatz nicht nur für E-Paper, sondern für sämtliche publizistischen Digitalaktivitäten gelten, lautet eine Verbandsforderung. Zudem müsse die Politik darauf achten, dass die Verlage mit der E-Privacy-Verordnung nicht schlechter gestellt werden als Plattformen wie Facebook. Kurt Sagatz

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