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Medien: Viva: Ausgepöbelt

Niels Ruf ist seinen Job los. Als eine Art Fernseh-Prolet produzierte er für den Musiksender Viva die Show "Kamikaze" - und landete seine Gags allzu oft unter der Gürtellinie.

Niels Ruf ist seinen Job los. Als eine Art Fernseh-Prolet produzierte er für den Musiksender Viva die Show "Kamikaze" - und landete seine Gags allzu oft unter der Gürtellinie. Deshalb entschied das Viva-Management am späten Mittwochabend, die Sendung mit sofortiger Wirkung abzusetzen. Viva-Vorstandschef Dieter Gorny sagte dem Tagesspiegel am Donnerstag: "Im Oktober läuft der Vertrag von Niels Ruf aus. Wir werden den nicht verlängern." Schon länger gab es im Sender Bedenken gegen die Pöbeleien des Moderators. "Die wurden zunehmend justiziabel", sagte Gorny. "Irgendwann ist es dann zuviel. Das, was gesendet wurde, war das Gegenteil einer toleranten Gesellschaft, wie ich sie mir vorstelle."

Dass Rufs Sendung jetzt aus dem Programm gekippt wird, hängt mit einem Bericht der "Bild"-Zeitung zusammen. Diese hatte erfahren, dass Ruf vor zwei Jahren eine krebskranke Mitarbeiterin schwer beleidigt hatte. "Das Schlimme ist, dass Ruf kein Schuldbewusstsein zeigt", sagte Gorny. Ruf war zuletzt in die Schlagzeilen gekommen, weil er in einer seiner Sendungen einen spastisch Behinderten parodierte. Und die Landesmedienanstalten beanstandeten einen Beitrag, in dem Ruf den Geschlechtsverkehr mit einer Kinderpuppe simulierte und so den Missbrauch von Kindern verharmloste.

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