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Servus, Adieu, Auf Wiedersehen. Nach neun Jahren "Musikantenstadl" muss Andy Borg den Hut nehmen.

© dpa

Volksmusik 2.0: Frischekur für den "Musikantenstadl" - Andy Borg muss gehen

Nach neun Jahren hat es sich für Andy Borg ausgeschunkelt - die Schlagersendung soll jünger werden.

Die gute Nachricht für Blasmusik- und Schlager-Fans: Der "Musikantenstadl" soll nicht mit Ablauf des derzeitigen Vertrages zum Jahresende eingestellt werden. Damit die Schunkelsendung jedoch auch längerfristig Chancen hat, soll sie eine Frischzellenkur erhalten. Darauf haben sich die Partner ORF, ARD und SRF geeinigt, teilte der Bayrische Rundfunk (BR) am Montag mit.

Dazu gehört auch ein Moderationswechsel: Andy Borg, der seit neun Jahren durch den "Stadl" führt, muss sich nach der Live-Sendung aus dem kroatischen Pula am 27. Juni von seinem Publikum verabschieden. Zuvor wird er auch die Show am 28. März aus dem österreichischen Oberwart präsentieren. "Dass ich bei der Verlängerung nun nicht mehr mit dabei sein werde, schmerzt natürlich", sagte der Volksmusiksänger und Moderator laut BR-Mitteilung. Er hatte sich im vergangenen Herbst persönlich für eine Fortführung des "Musikantenstadls" eingesetzt und seine Fans via Facebook aufgerufen, "für unseren Stadl zu kämpfen". Damals debattierten die beteiligten Rundfunkanstalten über die Zukunft der Traditionssendung.

Das "Stadl 2.0" als letzte Chance

Die Schlagerparade ist eines der ältesten TV-Formate im deutschsprachigen Fernsehen. 1981vom österreichischen ORF gegründet, wird seit April 1983 auch in Deutschland regelmäßig vor der Kamera zum Takt von Trompeten und Hörnern geklatscht. Andy Borg hatte in der Vergangenheit vor "um sich greifendem Jugendwahn" gewarnt und gefordert, die Wünsche des älteren Publikum bei der Programmplanung zu berücksichtigen - der durchschnittliche "Stadl"-Zuschauer sei 68 Jahre alt und betrachte die Sendung als "ein Stück Heimat".

Die Macher sehen das offenbar etwas anders: Nicht nur personell, auch inhaltlich soll die Show ein jüngeres Publikum ansprechen. "Jede große Marke braucht einen Erneuerungszyklus", verteidigte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner den Umbau. Nach BR-Angaben soll der "Musikantenstadl" damit noch eine Chance bekommen, die Folgenanzahl bleibe zunächst offen. Der "Stadl 2.0" soll etwa neue Sendungselemente und eine etwas veränderte musikalische Bandbreite umfassen. Das konkrete Konzept werde in den kommenden Monaten erarbeitet.

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