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Medien: Von Schinkel bis Chipperfield

Die einen haben das Geld, die anderen die Kunst: Wenn sie sich zusammentun, kommt ein Kooperationsvertrag heraus. Zehn Features und drei bis fünf Berichte wollen ZDF/ 3sat und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam über die Museumsinsel und ihre Sanierung produzieren.

Die einen haben das Geld, die anderen die Kunst: Wenn sie sich zusammentun, kommt ein Kooperationsvertrag heraus. Zehn Features und drei bis fünf Berichte wollen ZDF/ 3sat und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam über die Museumsinsel und ihre Sanierung produzieren. Ein Feature der Reihe, gedreht von Carola Wedel, läuft heute um 19 Uhr 20 auf 3sat und am 19. Juli im ZDF unter dem Titel „Die neue Museumsinsel – der Mythos, der Plan, die Vision".

Das Thema zu finden war schwierig: Nach der Eröffnung der Alten Nationalgalerie im vergangenen Dezember wird das nächste Museum (Bodemuseum) erst 2005 wiedereeingeweiht. Bis dahin gilt es, die Sendezeit mit Geschichten, historischen Rückblicken und Baustellenberichten zu füllen. Wedel zappt sich durch alle fünf Museen, streift hier den ersten Gesamtplan, den August Stüler im 19. Jahrhundert für die Museumsinsel erstellte, interviewt dort David Chipperfield zur Bauplanung am Neuen Museum und lässt in einer Spielszene sogar einen leibhaftigen Schinkel sinnend zu Wort kommen.

Das erinnert etwas an den sehr umstrittenen Schnellrundgang, der den Besucher, vor allem den Bustouristen, in Zukunft an den Highlights der Museumsinsel vom Pergamonaltar bis zur Nofretete vorbeiführen soll. Immerhin kommen alle fünf Architekten des Masterplans zu Wort, und von den Einblicken in die Gewölbe, die Kuppeln und Konstruktionen der einzelnen Museen kann man nie genug bekommen. Die „Ruinenromantik“ gerade des Neuen Museums habe sie von Anbeginn fasziniert, erklärt Wedel. Und fast bedauert man nach den eindrucksvollen Bildern aus dem Museum, dass diese Romantik mit der Sanierung verfliegen wird.

Gedacht ist der Film eher für den Ferntouristen, der den Baufortschritt nicht jeden Tag vor der Haustür hat. Die Nicht-Berliner sind auch für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wichtig: Sie ist auf die Unterstützung der anderen Bundesländer angewiesen, ihr liegt daran, die Museumsinsel als wahrhaft nationales, für ganz Deutschland wichtiges Projekt darzustellen. Der Vergleich mit dem Pariser Louvre samt Peis Pyramide und dem British Museum mit Norman Fosters grandios überdachtem Innenhof zeigt die Liga an, in der die Museumsinsel künftig spielen will. Mit rund vier Millionen Besuchern rechnet Stiftungspräsident Lehmann pro Jahr. Da kann man nicht früh genug anfangen zu trommeln. Christina Tilmann

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