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ARD-Kommentator Tom Bartels

© dpa/Marcus Brandt

Von Tor zu Tor: WM 2018: Mach' ihn, Toni! Mit Tom Bartels konnte nichts schief gehen

2:1, in letzter Sekunde! Vor 27 Millionen Zuschauern. Nicht nur Deutschland hat am Samstagabend bei der WM gegen Schweden geliefert. Ein ARD-Reporter war wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Also doch, letztendlich: Deutschland hat am Samstagabend gegen Schweden geliefert. 2:1 gewonnen, Siegtor von Kroos in der 95. Minute. Ein Wunder? Nein. Da war ja der Kommentator: ARD-Mann Tom Bartels. Auch der hatte zu liefern.

Seine Ansetzung war schon mal ein gutes Omen, fast ein Versprechen. Denken wir in diesen Jubelstunden an Mario Götze, der Mann, der das Siegtor beim WM-Finale 2014 gegen Argentinien geschossen hat und jetzt nicht zum Team in Russland gehört.

Mit „Mach’ ihn! Er macht ihn!!“ hatte Tom Bartels Götze und Deutschland damals quasi mit zum Titel kommentiert. Bei allem Zittern bis zum Schluss, da konnte am Samstagabend nichts schief gehen. Das Spiel gegen Schweden fühlte sich an wie Finale. Dazu der Mann am Mikro fürs Finale. Und Toni Kroos.

Bestimmung sozusagen. Seinen Job erledigte Tom Bartels passabel. Den Druck hatte Löws Mannschaft, nicht der Reporter (auch wenn 27,48 Millionen Menschen das Spiel verfolgten, das waren rund eineinhalb Millionen mehr als bei der Partie gegen Mexiko, der Marktanteil lag bei 76,6 Prozent). Okay, manchen nervt Bartels’ Stimme, die schnell hochschießt, zur voreiligen Bewertung und Parteinahme neigt, sein Hang zur Übertreibung.

Zu Plattitüden à la „Rüdiger, der die sicheren Pässe spielen wird, ganz sicher.“ Oder: „Gündogan, der versuchen wird, der Mannschaft mit Leistung zu helfen.“ (ja, mit was denn sonst?).

Am Ende holte Bartels sprachlich die Brechstange raus. „Ganz Deutschland“ hält das Tempo hoch. Die Schweden seien doch mittelmäßig-begabte Fußballer, „das 1:1 können die nicht ins Ziel bringen“. Und klar, es wurde dann am Mikro auch wieder sehr laut, beim Freistoß in der 95. Minute. Fast wie: Mach’ ihn, Toni!

Halten wir fest: Tom Bartels ist und bleibt der Reporter für deutsche Siege bei wichtigen Turnierspielen. Im WM-Finale kann Tom Bartels allerdings nicht den Reporter-Schutzengel geben. Das Endspiel läuft im ZDF, Reporter noch nicht bekannt.

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