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Medien: Vor der Wahl: Wiederauferstehung der „Woche“?

Zunächst ist es nur eine Idee. Sie entsprang der Erkenntnis einiger Macher aus Medien und Politik, dass es in der derzeitigen Presselandschaft eines Korrektivs bedarf.

Zunächst ist es nur eine Idee. Sie entsprang der Erkenntnis einiger Macher aus Medien und Politik, dass es in der derzeitigen Presselandschaft eines Korrektivs bedarf. RotGrün in Nordrhein-Westfalen ist abgewählt, bereits wenige Tage darauf hatte sich selbst der traditionell linksliberale „Stern“ von der jetzigen Regierung verabschiedet. Da drängt sich manchen der Eindruck auf, die Regierung würde einseitig kritisiert und die derzeitige Opposition von den Medien längst nicht so hart behandelt, wie es notwendig wäre. Auf diesen fruchtbaren Boden fällt die Idee, die linksliberale „Woche“ wiederauferstehen zu lassen.

Bis September, dem Termin für die geplanten Neuwahlen, bleibt nicht viel Zeit. Schon an diesem Mittwoch soll es ein Treffen geben, um über den Neustart der „Woche“ zu entscheiden. Eine bedeutende Rolle werden die SPD und Bundeskanzler Gerhard Schröder spielen. Nur wenn 100 000 Abonnenten garantiert werden können, hat das Projekt eine Chance. Verleger Thomas Ganske würde kaum noch einmal Millionen in die Wochenzeitung investieren, die bei Hoffmann & Campe Anfang 2002 eines der ersten Opfer der branchenweiten Krise war.

Die Idee weckt Erinnerungen an 1998. Damals wurde die Ost-Illustrierte „NBI“ („Neue Berliner Illustrierte“) zwar nicht wirklich wiederbelebt. Helmut Kohls früherer Medienberater Hans-Hermann Tiedje nutzte den Titel jedoch für Wahlkampfzwecke, um im Osten der Republik auf CDU-Stimmenfang zu gehen. usi

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