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Dauerlächeln beim Tanz: Professor Boerne (Jan Josef Liefers, links) und Kommissar Thiel (Axel Prahl)

© WDR/Martin Menke

Was die Politik über die TV-Sommerpause denkt: Dokus und Festivalfilme statt Wiederholungen!

Selten dauerte die TV-Sommerpause ohne Krimi-Premieren und anregende Gesprächssendungen so lange wie in diesem Jahr. Bei den politischen Parteien ist das Verständnis dafür nicht sehr hoch, mit einer überraschenden Ausnahme.

Bis September keine ZDF-"heute-show" mit Oliver Welke, kaum noch Talks bei ARD und ZDF und neue "Tatort"- und "Polizeiruf"-Folgen erst wieder im Herbst - die TV-Sommerpause ist in diesem Jahr so lang wie selten. Die der Fußball-EM in Frankreich und die Olympischen Spielen sind längst nicht für jeden ein hinreichender Ersatz für Krimi-Premieren und politische Gesprächsrunden. Wir haben uns in der Politik umgehört, welche Erwartungen dort an ARD und ZDF bestehen.

Marco Wanderwitz, kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „ARD und ZDF sollten nicht zuerst nach der Quote schielen. Gerade weil man ,gegen‘ Fußball und Olympia sowieso keine hohen Einschaltquoten erwarten kann, sollten die Öffentlich-Rechtlichen im Sommer mehr wagen: Dokumentarfilme statt ,Tatort‘-Wiederholungen, das Kleine Fernsehspiel in die Prime Time.“

Martin Dörmann, Sprecher Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion: „Es ist letztlich ein sorgsamer Umgang mit Gebührengeldern, das Programm den geringeren Einschaltzahlen anzupassen. Selbst wenn es mehr Wiederholungen gibt als sonst, bleibt es bei einem Vollprogramm.“

Tabea Rößner, medienpolitische Sprecherin der Grünen: „Fußball ist gut und schön – aber es interessiert sich nun einmal nicht jede/r für 22 Männer, die hinter einem Ball herrennen. Und sollte das Wetter dazu nicht mitspielen, dann wär ein bisschen Alternativprogramm der Öffentlich-Rechtlichen im eigenen Wohnzimmer schon ganz nett.“

"Das ist in der Tag ein Sparprogramm"

Harald Petzolt, medienpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke: „Das, was an der Stelle der Talks im Sommer gesendet wird, ist in der Tat ein Sparprogramm, da würde ich mir mehr Dokumentar- oder Spielfilme wünschen, zum Beispiel von Studenten der Filmhochschulen oder Festivals, die seltener, und wenn nur „im Schutze der Nacht“ in den Hauptprogrammen laufen - das wäre mir über Gebühr wichtig.“

Nicola Beer, FDP-Generalsekretärin: „In den letzten Jahren beschleicht mich beim sommerlichen Abendprogramm manchmal das Gefühl, dass die Sender im Juni schon die Konserven auflegen, die dann über die Sommermonate nur noch abgespult werden. Ich wünsche mir beispielsweise modern aufbereitete Kulturprogramme, die nicht erst ab Mitternacht laufen und Anreize für Aktivitäten während der Sommerzeit geben.“

Eingefangen von Kurt Sagatz und Markus Ehrenberg.

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