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Gewinner des Grimme Online Awards: der Virologe Christian Drosten,mit seinem Podcast «Das Coronavirus-Update»

© dpa

Web-Auszeichnung: Grimme Online Award für Podcast von Christian Drosten

Unter den acht Gewinnern des Grimme Online Awards sind vor allem Formate aus dem Bereich Information und Wissen, darunter auch der Virologe Christian Drosten.

Wissen und Information sind in diesem Jahr die Top-Themen beim Grimme Online Award. „Das Coronavirus-Update“ mit dem Berliner Virologen Christian Drosten wurde bei der Preisverleihung am Donnerstagabend in Köln gleich zweimal ausgezeichnet, wie das Grimme-Institut mitteilte. Der Podcast über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Coronavirus ist Preisträger in der Kategorie Information und bekam zudem auch noch den Publikumspreis.
Der Youtuber Rezo, der durch das Video „Die Zerstörung der CDU“ bekanntwurde, wurde in der Kategorie Spezial ausgezeichnet. Weitere Preisträger sind das Weblog „NSU-Watch“, das Online-Projekt „RomArchive“, die Webdoku „Eigensinn im Bruderland“, die Talkshow „Karakaya Talk“, die Online-Reportage „Die Spende“ sowie das investigative Video-Reportageformat „STRG_F“.
Die Verleihung der acht undotierten Preise in vier Kategorien wurde in diesem Jahr per Livestream übertragen. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der 28 nominierten Online-Angebote waren nicht vor Ort, sondern wurden zugeschaltet.
„In diesem Jahr wird an den Entscheidungen der Jury der intensive Blick auf Informationen und wissensgetriebene Formate deutlich“, sagte die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach. Die Auszeichnungen für „RomArchive“, „NSU-Watch“ und „Eigensinn im Bruderland“ zeigten auch, dass das Internet zunehmend als Erinnerungs- und Archivraum entdeckt werde.
Gleich drei Preise vergab die Jury in der Kategorie Information. Der NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ verweise mit seinen hohen Abrufzahlen auf das Potenzial der Wissensvermittlung via Podcast, erklärte die Jury. 

Preis auch für „STRG_F“

Ebenfalls in dieser Kategorie siegte „STRG_F“. Das Video-Reportageformat kläre mit einer ganz eigenen, aber stets journalistisch-seriösen Herangehensweise eine junge Zielgruppe über brisante Themen auf, hieß es zur Begründung. „NSU-Watch“ wiederum habe den langen Atem bewiesen, nicht nur die Prozesse rund um die Morde der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) zu beobachten und zu dokumentieren, sondern auch weiter auf das Problem des anhaltenden rechten Terrors aufmerksam zu machen. Ebenfalls drei Preisträger gibt es in der Kategorie Wissen und Bildung. Mit dem Online-Reportage-Projekt „Die Spende“ zeige die Zeitschrift „Stern“, wie eine zeitgemäße, journalistisch anspruchsvolle Darstellung des heiklen Themas Organspende gelingen könne, urteilten die Jurorinnen und Juroren. 

„Karakaya Talk“ in Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet

Die Webdoku „Eigensinn im Bruderland“ dokumentiere die weitgehend vergessene Geschichte der Migrantinnen und Migranten in der DDR. Sie zeige, dass die DDR diverser gewesen sei, als allgemein bekannt. Das ebenfalls ausgezeichnete „RomArchive“ gebe der Kultur der Sinti und Roma eine virtuelle Heimstatt. Das sei nicht nur „ein Geschenk an diese Volksgruppe, sondern an die Welt“, lobte die Jury.
In der Kategorie Unterhaltung gibt es mit „Karakaya Talk“ in diesem Jahr nur einen einzigen Preisträger. „Wohl auch unter dem Eindruck der Coronakrise haben sich in diesem Jahr eher Formate durchgesetzt, die sich durch Ernsthaftigkeit und Inhaltsstärke auszeichnen“, sagte Gerlach.
Das Grimme-Institut in Marl verleiht den undotierten Preis seit 2001 jährlich an jeweils maximal acht Preisträger. (epd)

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