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Besonders sensible Nachrichten löscht SimsMe auf Wunsch nach einer vorher festgelegten Zeit.

© dpa

WhatsApp-Alternative: Post-App SimsMe legt Holperstart hin

Mit der App SimsMe wollte die Deutsche Post eine Alternative zum Smartphone-Messenger WhatsApp etablieren. Die ersten Nutzer kämpfen jedoch mit großen Schwierigkeiten.

„Leider nicht bewertbar.“ „Fail.“ „Erst Topp dann Flopp.“ „Nicht ausgereift.“ „Schrott.“ Gesamtwertung: 2,5 von 5 möglichen Punkten. Im Android-App-Store Google Play ist der Start der neuen WhatsApp-Alternative der Deutschen Post mit Pauken und Trompeten gescheitert. Und auch in Apples App Store sieht es nicht besser aus: „Jetzt fehlen nur noch die Nutzer aus dem Freundeskreis.“ „Funktioniert ja gar nix.“ „Bekomme immer ein Fehlermeldung“, lauten hier die Meldungen auf der Startseite.

Dabei hatte der deutsche Messenger-Dienst vor dem Start reichlich Vorschuss-Lorbeeren kassiert. Bereits in der Gratisversion bietet SimsMe eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung des Datentransports, zudem befindet sich der Serverstandort in Deutschland. Und das Telefonbuch wird auch nicht wie bei WhatsApp auf dem Firmenserver gespeichert. Mit SimsMe können Textnachrichten, Bilder und Videos verschickt werden, entweder an einzelne Kontakte oder ganze Gruppen. Auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist die Post vorbildlich. Anders als bei der Konkurrenz muss der Nutzer SimsMe keine Genehmigung erteilen, seine Inhalte oder Bilder auch über andere Kanäle zu verbreiten.

Für besonders vertrauliche Nachrichten gibt es einen Selbstzerstörungsmodus

Besonders vertrauliche Informationen können mit einem Verfallsdatum versehen werden, nach dem sie sich selbst zerstören, allerdings muss dafür einmalig ein Betrag von 89 Cent gezahlt werden. Die erste Million Nutzer erhält diese Funktion sogar kostenlos. In jedem Fall galt SimsMe mit diesen Eigenschaften schnell als großer Herausforderer von WhatsApp. Nach der Übernahme durch Facebook suchen viele von deren Nutzern nach einer Alternative zu WhatsApp. Davon profitierte bislang vor allem der Schweizer Dienst Threema. Dessen Sicherheitsfunktionen hatten selbst die Stiftung Warentest überzeugt, wie vom Tagesspiegel berichtet. Allerdings ist Threema kostenpflichtig (im Store von Apple für 1,79 Euro, für Android 1,60 Euro).

"Wir haben die Serverkapazitäten bereits verzehnfacht"

Doch offenbar wird die Deutsche Post nun vom Erfolg ihres neuesten Produktes überrollt. Viele Nutzer scheitern nach dem Herunterladen der App bereits bei der Registrierung. Als Fehlermeldung wird ihnen mitgeteilt, dass die angegebene Telefonnummer bereits registriert sei. Doch auch nach Überwindung dieser Hürde misslingt offenbar häufig das Verschicken der ersten Nachricht, weil es SimsMe nicht gelingt, die Kontaktliste auszulesen. „Wir haben unsere Serverkapazitäten bereits verzehnfacht“, sagte ein Post-Sprecher. Doch das hat offenbar noch nicht ausgereicht. Inzwischen soll SimsMe jedoch stabil laufen, versicherte der Sprecher und verweist auf das Facebook-Kurto der Post. Dort werde man die Nutzer über die weitere Entwicklung informieren Kurt Sagatz

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