zum Hauptinhalt
Auch in Deutschland sehr beliebt. Captain-Kirk-Darsteller Schauspieler William Shatner 2014 bei einer Pressekonferenz in Frankfurt.

© dpa/Frank Rumpenhorst

William Shatner beim russischen Propagandasender RT America: „Captain Kirk ist im klingonischen Staatsfernsehen zu sehen“

„Ich verstehe nichts“, heißt eine Sendung, die Captain-Kirk-Darsteller William Shatner für RT America moderiert. Kritik daran lässt er nicht gelten.

Der US-Schauspieler William Shatner, besser bekannt als Captain Kirk aus der TV-Serie „Raumschiff Enterprise“, moderiert von Mitte Juli an eine Show für den mit russischen Staatsgeldern finanzierten Fernsehsender RT America. Die Show heißt „I Don’t Understand“ und soll laut RT America versuchen, „faszinierende und aktuelle Fragen zu beantworten, die das natürliche Interesse der Menschen weckt, aber von den etablierten Medien nur zögerlich behandelt werden“.

Das Mutternetzwerk RT, das früher als Russia Today firmierte, wird von den US-Geheimdiensten als Teil von „Russlands staatlicher Propagandamaschine“ beschrieben, heißt es in einem Bericht der „New York Post“ von Donnerstag. Seit 2017 sei RT America als „Foreign Agent“ registriert. RT sei zudem von den US-Geheimdiensten beschuldigt worden, vor den Präsidentschaftswahlen von 2016 Fehlinformationen in den USA verbreitet zu haben.

In Deutschland versucht RT derzeit, eine Lizenz für die Verbreitung seiner Programme unter anderem im Kabelfernsehen zu erhalten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Ich verstehe nichts, ich werde Fragen stellen“, erklärte der 90-jährige Schauspieler in einem Promotionsvideo zu der Sendung auf RT America. In dem TV-Format soll es um Themen wie „Muss ich mir Sorgen machen, dass Weltraumschrott vom Himmel fällt?“, „Sind wir allein im Universum?“ sowie „Was ist dunkle Materie?“ oder „Was war vor dem Urknall?“ gehen.

"Einen neuen westlichen Lakaien gefunden"

Dass der Emmy- und Golden-Globe-prämierte Schauspieler, der im März 90 geworden ist, nun eine Sendung für RT America moderiert, stieß in den USA auf heftige Kritik. „Willst du wirklich mit RT ins Bett?“, fragte ein Twitter-Nutzer, ein anderer nahm es humoristisch und schrieb: „Kirk ist im klingonischen Staatsfernsehen zu sehen.“  BuzzFeed News war da direkter: „Der russische staatliche Propagandakanal RT hat einen neuen westlichen Lakaien gefunden, um ihm Legitimität zu verleihen: Captain Kirk.“

[Wenn Sie die wichtigsten Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

Shatner wies die Kritik – ebenfalls via Twitter – zurück. Der Sender, der die Vertriebsrechte an seiner Sendung gekauft habe, habe keinen Einfluss auf die Sendung genommen. Wie könne er ein Sprachrohr Putins sein, wenn der Sender keinen Einfluss auf Inhalte, Gäste, Dreharbeiten oder Schnitt nehme. Auch dass RT America mit russischen Staatsgeldern finanziert wird, lässt der Schauspieler nicht gelten. Der BBC World Service werde teilweise aus dem britischen Verteidigungshaushalt finanziert, schrieb er.

RT-Chefredakteurin Margarita Simonyan begrüßte laut „New York Post“ Shatner im Netzwerk. „Captain Kirk ist auf die Seite des Guten übergegangen“, schrieb sie auf Russisch auf Twitter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false