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Laurene Powell Jobs, eine der reichsten Frauen der USA, investiert schon länger in Medien

© dpa

Witwe des Apple-Gründers investiert in Traditionsblatt: Jobs übernimmt „The Atlantic“

"The Atlantic", US-Kulturgut seit mehr als 160 Jahren, wird künftig von Laurene Powell Jobs und ihrer Firma Emerson Collective getragen

Laurene Powell Jobs, die Witwe des Apple-Gründers Steve Jobs, kauft über ihre Firma Emerson Collective einen Mehrheitsanteil am US-Magazin „The Atlantic“. Innerhalb der kommenden fünf Jahre werde Emerson Collective die Zeitschrift vermutlich ganz übernehmen, teilte David Bradley, Vorsitzender des Unternehmens Atlantic Media, mit.

„Auch wenn ich einige Jahre am Ruder bleiben werde, liegt die folgenreichste Entscheidung meiner Karriere nun hinter mir: Wer wird die Verantwortung über dieses 160 Jahre alte nationale Kulturgut übernehmen? Die Antwort in Form von Laurene fühlt sich für mich unvergleichlich richtig an“, schrieb Bradley. Er hatte das Magazin zu Politik, Kultur und Gesellschaft 1999 für zehn Millionen Dollar (8,5 Millionen Euro) gekauft. Seine drei Söhne hätten kein Interesse an der Eigentümerschaft eines Medienunternehmens gezeigt.

"The Atlantic" wächst vor allem digital

Laurene Powell Jobs hatte von ihrem im Herbst 2011 verstorbenen Mann ein Milliarden-Vermögen geerbt und investiert schon länger im Medienmarkt. „The Atlantic“ kam 2016 auf eine Auflage von 509 000 Stück. Dessen Website verzeichnete nach starkem Wachstum im Mai 42,3 Millionen Besucher, 80 Prozent der Einnahmen kommen mittlerweile aus dem Nichtprint-Sektor, aus digitalen Anzeigen und Events. Jeffrey Goldberg soll als Chefredakteur weiterarbeiten.

Die 53-jährige Jobs sagte, „The Atlantic“ solle eine der wichtigsten journalistischen Institutionen bleiben – „und seine kritische Mission in kritischen Zeiten erfüllen“. Powell Jobs, eine der reichsten Frauen der USA, ist nicht die erste TechUnternehmerin, die in ein Medienunternehmen investiert. 2013 kaufte Amazon-Gründer Jeff Bezos die traditionsreiche „Washington Post“ für 250 Millionen Dollar. Er verschob den Fokus der Zeitung auf die Technologie und schuf durch die Lizensierung der Redaktionssoftware neue Einnahmequellen. Joachim Huber

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