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Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl

© SWR

WM 2014: Mehmet Scholl veredelt den deutschen Sieg gegen Portugal

5:0 für Deutschland: Mit dem früheren FC-Bayern-Profi Mehmet Scholl werden selbst die quälend langen TV-Vorberichte zu den Spielen in Brasilien erträglich.

Da kann sich Mario Gomez noch so sehr ärgern. Mehmet Scholl ist und bleibt aktuell der beste TV-Experte. So viel ist nach fünf WM-Tagen und Deutschlands glanzvollem Sieg gegen Portugal am Montag klar. Endlich wurde Scholl in der ARD mit Matthias Opdenhövel, von Scholl zärtlich „Opdi“ genannt,  der passende Moderator an die Seite gestellt. Opdi und Scholli haben das feinsinnig-selbstironische Zusammenspiel von Delling und Netzer auf ein anderes Niveau gehoben. Das machte selbst die quälend lange Vorberichterstattung (110 Minuten!) zum ersten Deutschland-Spiel erträglich. Indie-Rock-Fan Scholl hat sich da gleich mal frech als „inoffizieller Mitarbeiter des DFB“ vorgestellt.

Anders als Kollege Kahn im ZDF ist Scholl auch mal willens und in der Lage, eine Fehleinschätzung zu korrigieren, ohne dass ihm dabei ein Schweißtropfen auf die Stirn fällt, auf der heißen Dachterrasse an der Copacabana. Und: Scholl kann auch populistisch. Seine Halbzeit-Analyse nach der roten Karte und der Tätlichkeit des portugiesischen Verteidigers gegen Thomas Müller: „Pepe ist völlig zu recht duschen, und da freuen wir uns alle drüber.“ Nach dem tollen Spiel waren der ARD frische Spielerstimmen und Scholls Expertise so wichtig, dass sie dafür die "Tagesschau" verschob. Mehmet, ist Müller ein Schauspieler? "Ach was, den Pepe kennt man ja."

Trockener Humor, Spontanität, Bissigkeit, manchmal auch Euphoriebremse zur rechten Zeit. Scholls Sprüche füllen Bände. Nicht immer zum Vergnügen der Gäste im ARD-Studio. Als Moderator Opdenhövel einmal in Anwesenheit des Bundestrainers von Scholl wissen wollte, wo er die größte Baustelle im deutschen Team sehe, antwortet der: "Beim Co-Trainer." Ein Scherz, natürlich. Gelacht hat Joachim Löw nicht. Mario Gomez auch nicht, nachdem der von Scholl einst bei einem Länderspiel des „Wundliegens“ verdächtigt wurde. Der Mittelstürmer hatte sich bei dem Spiel recht wenig bewegt.

So einen Satz hat sich Scholl bei der großen Oper am Montag, dem 4:0 gegen Portugal, verkneifen können.

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