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WM 2014: Sponsor Sony muss ins Bild: Keine Kopfhörer vom falschen Hersteller

Der WM-Sponsor Sony will es so: Die Fifa verbietet Spielern in den WM-Stadien in Brasilien das Tragen von Beats-Kopfhörern.

Den Sony-Verantwortlichen muss das Blut in den Kopf geschossen sein. Wieder und wieder nahmen die Kameras bei der Fußball-WM Spieler in den Blick, die Kopfhörer trugen. Nichts gegen das coole Accessoire, auch nichts gegen coole Mucke zur besseren Vorbereitung auf das Spiel, nein, was die japanische Elektronikfirma so aufregte, das war die sichtbare Marke der Kopfhörer: keine Sony-Modelle, sondern Beats by Dr. Dre.

Brasiliens Star Neymar bevorzugte sie auf dem Platz in Brasilien-Grün, der Engländer Wayne Rooney in Weiß, Uruguays Spieler Luis Suarez trug das blaue Modell um den Hals. Damit soll jetzt Schluss sein. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die Fifa ein Stadionverbot für Beats by Dr. Dre verhängt. Hinter dem Bann steckt Sony, einer der Hauptsponsoren des Fußballturniers, der einen Haufen Geld für den Werbemarkt „WM“ ausgibt.

Nun kann selbst der Weltfußballverband als Veranstalter der WM keinen Teilnehmer dazu nötigen, dass er überhaupt Kopfhörer trägt. Sollte aber ein Spieler oder ein Teamverantwortlicher sich das Audiogerät auf die Ohren klappen, dann muss es ein Sony-Modell sein. Der Elektrokonzern hat allen Spielen einen Satz überreicht, mit dem jederzeit ins und durchs Stadion gelaufen werden darf. Die Fifa-Kamera freut sich schon. Aber wie cool ist Sony im Vergleich mit dem US-Accessoire?

Es ist nicht bekannt geworden, ob die Beats-Träger von Apple, das das Unternehmen des Rappers Dr. Dre vor kurzem für rund zwei Milliarden Euro übernommen hatte, für ihren „Kopfschmuck“ bezahlt werden. Nicht ganz unwahrscheinlich, denn Beats Electronics hat noch vor dem Turnierstart bei Youtube das Video „The game before the game“ eingestellt. Der WM-Clip ist ein wahrer Viral-Hit, nach knapp zwei Wochen wurden bereits 15 Millionen Besuche gezählt. Der Fünf-Minuten-Film zeigt unter anderem die deutschen „Helden“ Mario Götze und Bastian Schweinsteiger, den Niederländer Robin van Persie, den Mexikaner Javier Hernandez bei der konzentrierten Kabinen-Vorbereitung aufs große Match. Alle tragen sie das Audioteil mit dem markanten roten „B“, wahrscheinlich nutzen sie zugleich den Musikstreamingdienst „Beats Music“.

Beats Electronics hat Erfahrung mit diesem „Guerilla-Marketing“. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London wurden prominente US-Sportler wie das Basketball-Team und die gesamte britische Delegation mit tausenden Kopfhörern versorgt. Sie waren ständig im Bild, der offizielle Olympia-Sponsor Panasonic ausgebremst. Joachim Huber

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