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Weil auf dem Werbeplakat von DFB-Sponsor Mercedes-Benz zwei Bayern-Spieler zu sehen sind, gibt es nun Streit zwischen dem Fußball-Club und dem DFB.

© Tsp

WM 2018: Von Tor zu Tor: Wenn Sterne mit Ringen streiten

Die TV-Quoten von der Russland-WM sind nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Auf die Stimmung drückt allerdings nicht allein das frühe Aus der deutschen Mannschaft.

3,4 Milliarden Menschen weltweit werden die Fußball-WM in Russland im Fernsehen verfolgt haben, wenn das Sportereignis an diesem Sonntag in Moskau zu Ende geht. Dass die Zuschauerzahlen in Deutschland diesmal geringer ausfallen, ist jedoch nicht allein mit dem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft zu erklären. Die Begeisterung der Fans – das ist auch in der Bundesliga zu beobachten – wird auch aus einem anderen Grund gebremst. Wenn Fußball zuvorderst als Produkt vermarktet wird, muss sich niemand wundern, wenn die Verbundenheit nachlässt.

Welche Blüten die Kommerzialisierung des Fußballs treibt, hat sich zuletzt bei einem Streit um ein Werbeplakat des DFB-Sponsors Mercedes-Benz gezeigt. Auf dem Bild sind fünf Spieler der Nationalmannschaft zu sehen, darunter Joshua Kimmich und Jérôme Boateng vom FC Bayern München. Doch an diesem Verein hält Mercedes-Konkurrent Audi einen Anteil von fünf Prozent – genug, um die Vereinnahmung der Spieler nicht dulden zu wollen. Wenn Ringe mit Sternen streiten, bleibt der Fan verärgert zurück.

Die Betonung liegt auf Geschäft

In vier Jahren treffen die besten Fußball-Nationen der Welt erneut aufeinander. Die Hoffnung, dass bis 2022 wieder mehr an die Fans als die Finanzen gedacht wird, sollte nicht zu hoch angesetzt werden, das ist bereits jetzt absehbar. Der katarische Sender BeIN Sports besitzt in der arabischen Welt die Übertragungsrechte für die WM in Russland und Katar, allerdings wegen der Golfkrise keine Sendelizenz in Saudi-Arabien. Eine dort ansässige Station hat die Spiele der Russland-WM darum als Piratensender übertragen. Die Katarer haben nun an sämtliche TV-Sender und Fußballverbände appelliert, dem nicht tatenlos zuzusehen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass für alle Verbände die TV-Einnahmen das Hauptgeschäft sind“, heißt es – die Betonung liegt auf Geschäft.

Doch zunächst steht bei dieser WM das Endspiel Frankreich gegen Kroatien an. Kommentator im ZDF ist Béla Réthy. Über ihn wird beinahe ebenso intensiv diskutiert wie über den Kommerz im Fußball.

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