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In Gaza schoss der schwedische Fotograf Paul Hansen das Pressefoto des Jahres 2012.

© AFP

World Press Photo: Pressefoto des Jahres: Bild toter Kinder im Gaza-Streifen

"Ein Bild, das ich nicht vergessen werde", sagte ein Jurymitglied des World Press Photo Contest über das Foto, dass der schwedische Fotograf Paul Hansen im Gaza-Streifen geschossen hat.

Ein Bild von toten Kindern nach einem israelischen Raketenangriff im Gaza-Streifen ist Pressefoto des Jahres 2012. Das teilte die internationale Jury des World Press Photo Contest am Freitag in Amsterdam mit. Die Aufnahme des Schweden Paul Hansen zeigt einen Trauerzug in Gaza City im vergangenen November.

Im Bildvordergrund halten Männer die zwei Jahre alte Suhaib Hijazi und ihren drei Jahre alten Bruder Muhammad in den Armen. Beide Kinder sind tot. Im Hintergrund wird der ebenfalls getötete Vater der Kleinen auf einer Bahre getragen. Das Haus der Familie war beim Raketenangriff zerstört worden, die überlebende Mutter war zum Zeitpunkt des Fotos auf der Intensivstation. Die Trauernden waren auf dem Weg zu einer Moschee. Hansen schoss das Foto für das schwedische Blatt „Dagens Nyheter“.

„Die Stärke dieses Bildes liegt in der Art, wie es die Wut und das Leid der Erwachsenen in einen Kontrast mit der Unschuld der Kinder setzt“, sagte Mayu Mohanna, Jurymitglied aus Peru, über die Qualität von Hansens Foto. „Es ist ein Bild, das ich nicht vergessen werde.“ Die Jury vergab in neun Themengebieten Preise an insgesamt 54 Fotografen aus 32 Nationen. Der Deutsche Christian Ziegler gewann den ersten Preis in der Kategorie „Einzelbild Natur“. Er hatte in Australien einen bedrohten Laufvogel fotografiert, einen sogenannten Kasuar. Das Tier frisst auf dem Bild Früchte eines Quandong-Baumes. Beides ist leuchtend blau. „Kasuare sind für Australiens Regenwälder eine bedeutende Tierart, weil sie große Pflanzensamen auch über eine weite Entfernung verbreiten“, erläuterte die Jury. In der Kategorie „Nature Stories“ wurde ebenfalls ein Bundesbürger geehrt. Thomas P. Peschak erhielt den dritten Platz mit Walhaien im Indischen Ozean. dpa

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