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Erst der Rücktritt, dann Prinz Eisenherz. So wie Phoenix schalteten auch n-tv, N24 und der RBB zur Rücktritts-Pressekonferenz von Klaus Wowereit.

© Tsp

Wowereit-Rücktritt: TV-Sender räumen Programm frei - ein bisschen

Rücktritt im Mittagsprogramm. Neben n-tv, N24 und Phoenix berichtet der RBB von der Wowereit-Pressekonferenz. Doch an der Serie "In aller Freundschaft" kommt die Politik nicht vorbei.

Die Vorwarnzeit hat gereicht: Bereits mehrere Stunden vor Beginn der Pressekonferenz im Roten Rathaus war der bevorstehende Rücktritt von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das dominierende Thema auf allen Internet-Newsseiten und bei den TV-Nachrichtensendern. Als Wowereit dann um 13 Uhr damit begann, seine Erklärung zu verlesen und auf die Fragen der Journalisten zu antworten, hatte auch der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) seine Kameras auf den sichtlich entspannten SPD-Politiker gerichtet.

Rücktritt zwischen "Panda, Gorilla & Co." und "In aller Freundschaft"

Der öffentlich-rechtliche TV-Sender aus der Hauptstadt und dem Brandenburger Umland hatte für die spektakuläre Ankündigung die Sendezeit von „RBB aktuell“ von fünf Minuten auf eine halbe Stunde verlängert. Noch während der Fragerunde und einer kurzen Einordnung durch Reporter Boris Hermel verließ der RBB jedoch die Veranstaltung. Im Studio wurden noch einige Stationen aus Wowereits politischer Laufbahn inklusive Bildern mit Thomas Gottschalk gezeigt, dann kehrte der Sender zu seinem gewohnten Programm – Folge 463 der Serie „In aller Freundschaft“ – zurück. Und wie auch vor Beginn der Pressekonferenz in der Zoo-Reportage „Panda, Gorilla & Co.“, blieb der RBB-Zuschauer auch in der Arztserie von Laufbändern über die unerwartete Entscheidung Wowereits verschont. Allerdings bereitete der RBB, der bereits unter anderem im Inforadio über das Ende der Ära Wowereit berichtete, zu dieser Zeit schon die 45-minütige Spezialsendung „Klaus Wowereit – Der Rücktritt“ am Dienstagabend vor.

Phoenix wird seinem Programmauftrag gerecht

Wer die komplette Pressekonferenz zum Wowereit-Rücktritt einschließlich der Frage- und Antwortrunden live verfolgen wollte, hatte dazu auf den Nachrichtensendern n-tv und N24 reichlich Gelegenheit. Der Ereigniskanal Phoenix wurde seiner Aufgabe an diesem Tag ebenfalls gerecht. Der gemeinsam von ARD und ZDF betriebene Sender meldete ebenso wie n-tv und N24 bereits kurz nach Bekanntwerden von Wowereits Ankündigung über Laufbänder von der bevorstehenden Pressekonferenz, übertug die komplette Veranstaltung und ließ nach deren Ende die Neuigkeiten von Hauptstadtkorrespondent Erhard Scherfer einordnen.

Am ausführlichsten fiel die Berichterstattung bei n-tv aus. Der zur RTL-Gruppe gehörende Sender hatte schon am Vormittag ausgiebig über mögliche Rücktrittsgründe spekuliert und dabei Archivbilder gezeigt. Noch bevor der Regierende Bürgermeister seine Absicht bestätigt hatte, zeigte n-tv ein politisches Porträt des SPD-Politikers von „Arm, aber sexy“ bis hin zu den Negativschlagzeilen der letzten Zeit. Als Politikexperte von RTL lobte Heiner Bremer den Schritt von Wowereit als kluge Entscheidung, die allerdings längst überfällig war. Der zum Springer-Konzern gehörende Sender N24 hatte den Publizisten Hugo Müller-Vogg als Experten im Studio aufgeboten. Beim „Bild“-Kolumnisten kam Wowereit weniger gut weg. Zwar sei der SPD-Mann entgegen seinem Ruf als Party-Klaus immer tadellos vorbereitet gewesen. Dennoch bleibe von der Ära Wowereits am Ende wenig: „Er ist in gewisser Weise gescheitert und steht weder für eine Idee noch ein Konzept.“

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